Wir haben uns einem der schönsten Rituale beim Campen gewidmet: der Kaffeezubereitung. Vier simple Methoden – mit einem Hauch Barista-Wissen.
Was gibt es Verlockenderes am Morgen als Kaffeeduft? Dabei braucht es für einen guten Kaffee im Camper nicht viel, sogar gerade einmal zwei Zutaten: Frisches Wasser und hochwertigen Kaffee – und ein paar Kniffe, um das beste Aroma aus den Bohnen herauszuholen. Angefangen bei passender Röstung und Mahlgrad, sind Zeit, etwas Geduld und eine ruhige Hand ebenso entscheidend – fehlt nur noch der passende Kaffeebereiter.
Produktabmessungen: 11,2T x 8,9B x 11,2H cm Besonderes Merkmal: Doppelwandige Vakuumisolierung, Spülmaschinenfest Kaffeemaschinen-Typ: Übergießen
French Press Coffee Maker – Isolierter Edelstahl mit Metallsieb & Pressdeckel – Hält Kaffee Stundenlang Heiß – Black
+ Reduziersieb I Edelstahl Mokkakanne 4 oder 6 Tassen Espresso I Espressokanne inkl. Ersatzdichtung
Kaffeekanne für verschiedene Herdarten und offenes Feuer - aromatischer Kaffee und Tee mittels Perkolator-Prinzip - Weiß - 1,5 Liter
Filterkaffee ist nicht nur Omas Liebling, sondern schon längst Kult. Die Zubereitung mit Handfilter wird auch als Handaufguss oder Pour Over bezeichnet. Der bruchsichere Yeti Pour Over aus Edelstahl erweist sich beim Campen als praktisch, kostet 35 Euro und ist schnell verstaut. Für die Kaffeezubereitung im Camper werden zusätzlich Papierfilter und ein Wasserkessel, -kocher oder Topf benötigt. Klarer Vorteil: Der Filteraufsatz ist mit einem Wisch sauber und der Müll ganz einfach entsorgt. Das spart Wasser und die Kaffeepulversauerei in der Spüle bleibt aus – eine feine Sache.
Welcher Kaffee: Schwarz-Trinker sollten eine hellere Röstung wählen, die enthält weniger Bitterstoffe. Wer Milchkaffee bevorzugt, kann für mehr Aroma zur mittleren oder dunklen Röstung greifen. Kaffee mit mittlerem Mahlgrad, ähnlich wie Sand, eignet sich besonders gut, da er einen gleichmäßigen Wasserfluss ermöglicht.
Zubereitung: Zuerst das Wasser erhitzen. Die ideale Temperatur beträgt 93 Grad. Da im Van meist kein Thermometer griffbereit ist, gilt: Wasser einmal aufkochen und dann drei Minuten abkühlen lassen. Nun den Handfilter und die Tasse mit warmem Wasser ausspülen, um beides anzuwärmen. Als nächstes den Papierfilter einsetzen und ebenfalls warmes Wasser hineingießen. So werden vereinzelte, lose Papierfasern entfernt und der Eigengeschmack des Papiers reduziert. In den Yeti Pour Over passt jeder V60-Filter, sprich V-förmig mit 60-Grad-Winkel. Nun das Kaffeepulver einfüllen: Pro 100 Milliliter etwa 6 Gramm – auf eine Tasse mit 150 Milliliter kommen somit ein bis zwei gut gehäufte Teelöffel. Den Filter in kreisenden Bewegungen mit warmem Wasser aufgießen. Nun heißt es abwarten: Nach und nach füllt sich die Tasse darunter mit duftendem Kaffee.
Zwar wurde die Stempelkanne in Frankreich erfunden, jedoch 1929 in Italien patentiert und erst später im zeitlosen Design der dänischen Firma Bodum populär. Nur der Name erinnert noch an die ursprünglichen Erfinder. Unsere isolierte French Press von Hydro Flask aus rostfreiem Stahl, mit 945 Milliliter Fassungsvermögen, ist mittlerweile in neuem Design für 69,95 Euro zu haben.
Welcher Kaffee: Im Gegensatz zu den anderen drei Kaffeebereitern bleibt der Kaffee in der French Press durchgehend mit dem Wasser verbunden. Diese Zubereitungsart heißt Full Immersion. Damit sich das Aroma langsamer entfaltet, eignet sich eine helle bis mittlere Röstung sowie ein mittel-grober bis grober Mahlgrad. Feines Pulver würde das Sieb verstopfen, durchrutschen und der Kaffee trüb und bitter werden. Zubereitung: Wasser aufkochen und Kanne einmal ausschwenken. Dann 65 Gramm Kaffeepulver, etwa sieben bis acht Esslöffel, hineingeben und die Kanne in kreisenden Bewegungen mit 90 bis 95 Grad warmen Wasser auffüllen.
Wichtig: Das Gemisch nicht direkt umrühren, sondern wie beim Handfilter ziehen lassen. Im Fachjargon wird diese Art des Aufbrühens als Blooming bzw. Aufblühen bezeichnet. Nach einer Ziehzeit von drei bis vier Minuten den Deckel aufsetzen und den Stempel nach unten drücken. In der isolierten French Press bleibt der Kaffee schön lange warm. Zu lange sollte jedoch nicht mit dem Trinken gewartet werden, da der Kaffee mit der Zeit nachzieht und dann bitter wird.
Der Espressokocher gilt als Klassiker, auch für den Kaffee im Camper. Oft wird umgangssprachlich die ikonische, achteckige Bialetti synonym verwendet. Der Espressokocher von Grønenberg aus Edelstahl ist für bis zu sechs Tassen und auch für Induktion geeignet. Das Nachfolge-Modell im frischen Design kostet 47 Euro und ist im Set mit einer Kaffeemühle erhältlich.
Welcher Kaffee: Das Kaffeepulver für den Espressokocher sollte grober gemahlen sein als für eine Siebträgermaschine. Ein feiner bis mittlerer Mahlgrad, ähnlich wie Tafelsalz, eignet sich besser. Die Röstung dunkel, oft auch als Espressoröstung bezeichnet.
Zubereitung: Die Espressokanne besteht aus drei Teilen. Zuerst wird das Unterteil mit Wasser befüllt – bis zum Ventil an der Seitenwand, wenn möglich bereits vorgewärmt. Dann den Trichter einsetzen und bis an den Rand mit Kaffeepulver füllen. Wichtig: Das Pulver nicht festdrücken. Nun das obere Teil aufschrauben und ab auf den Herd: Sobald das typische Zischgeräusch ertönt, die Kanne vom Herd nehmen. Wird der Wasserdampf zu heiß, beginnt der Kocher zu spucken und der Kaffee wird vom Dampf verbrannt – also gut hinhorchen, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Die Erfindung der Perkolation um 1810 wird eigentlich dem englischen Physiker Benjamin Thompson zugeschrieben. So ganz allein war er es jedoch nicht: 1819 erfand der Pariser Blechschmied Joseph-Henry-Marie Laurens die dazu passende Kaffeekanne und 1933 meldete Alfonso Bialetti die Espressokanne zum Patent an – denn auch die arbeitet streng genommen nach dem Perkolator-Prinzip. Der Perkomax aus hitzebeständiger Emaille von Petromax kostet 49,90 Euro und ist für Gasherd, offenes Feuer und Induktion geeignet.
Welcher Kaffee: Für weniger Bitterstoffe, eine helle oder, wenn zu säuerlich, eine mittlere Röstung verwenden. Der Kaffee brüht in der Regel zwischen 8 und 15 Minuten und zirkuliert dabei in der Kanne. Wie bei der French Press eignet sich daher ein grober Mahlgrad.
Zubereitung: Benötigte Menge an Wasser in die Kanne geben. Dann den Filterkorb mit Kaffee befüllen – bis zu neun Tassen können mit dem Perkolator zubereitet werden. Das Steigrohr mit Filterkorb einsetzen, Deckel drauf und Herd an. Wie beim Espressokocher steigt das Wasser beim Erhitzen durch das Röhrchen nach oben. Am oberen Ende tröpfelt es auf das Kaffeepulver und läuft durch das Sieb wieder herunter. Dort vermengt es sich mit dem Wasser und steigt erneut auf. Umso länger das Wasser-Kaffee-Gemisch in der Kanne zirkuliert, desto intensiver wird der Geschmack – ein aromatisch-vollmundiger Kaffee entsteht. Doch nicht vergessen, die Kanne vom Herd zu nehmen: Denn bei zu langer Kochzeit wird der Kaffee auch hier bitter.
Grundsätzlich gilt: Der Mahlgrad und die Kontaktzeit des Kaffees mit dem Wasser beeinflussen sich gegenseitig. Ist der Kaffee zu fein gemahlen und das Wasser stockt, wird der Kaffee mit längerer Ziehzeit bitter und stark. Bei einem zu groben Mahlgrad fließt das Wasser schneller hindurch und der Kaffee schmeckt eher wässrig und säuerlich.
Die amerikanischen Psychologen John Bargh und Lawrence Williams haben in einer Studie herausgefunden, dass wir unser Gegenüber mit einer Tasse heißen Kaffees in der Hand als warmherziger einschätzen. Wichtige Themen daher zukünftig lieber bei einem Cappuccino statt einem Glas Wein besprechen.