> Praxistest: Sonnensegel für Camper

Schatten To Go: Sonnensegel im Praxistest

13.10.2025
Bild & Text: Karsten Kaufmann

Sonnensegel, minimalistische Vorzelte oder Tarps ergänzen die Markise – oder eignen sich als autarke Lösung. Elf Mal Sonnenschutz im Kurz-Check.

Für viele Camper ist sie alternativlos: die Markise – das Nonplusultra in Sachen Sonnenschutz. Doch dem einen ist sie zu schwer, er sucht eine gute leichtere Alternative, andere wünschen sich eine Optimierung für den bewährten Schattenspender, beispielsweise, wenn die Sonne morgens oder abends sehr tief steht und die Markise kaum Schatten spendet. Sonnensegel gehören zu den einfachsten und gleichzeitig vielseitigsten Erweiterungen für den Camper.

Einige Modelle ergänzen eine Markise, indem man seitlich montiert oder in die Kederschiene der Markise einzieht. Sie garantieren wertvollen Schatten, wenn die Sonne besonders tief steht. Andere Sonnensegel stellen sich als überzeugende Stand-alone-Lösung vor. Sie sind ein attraktives Pendant, eine vollwertige Alternative zur Markise. Sie eignen sich besonders gut für den Einzug an Kederschienen, wie beispielsweise einer Multirail an Bulli oder Kastenwagen – oder eben an einem Dachträgersystem oder Kabinenwand (Expeditionsmobile). Und dann wären da noch die Eierlegenden Wollmilchsäue unter den Sonnensegeln – ja, in diesem Fall gibt es sie tatsächlich. Sie lassen sich sowohl mit Markisen kombinieren, ergänzen diese, sind aber auch als Stand-alone-Sonnenschutz vielseitig einsetzbar.

Mit wenig Ausnahmen sind Sonnensegel oder Sonnenvordächer für Camper schnell aufgebaut. Im Vergleich zur Markise, ein Sonnenschutz, der sein Staufach selbst mitbringt und stufenlos in wenigen Sekunden herausgekurbelt ist und ebenso schnell auch „verstaut“ ist, haben Sonnensegel allerdings alle das Nachsehen. Großer Aufwand beim Aufbauen droht nur bei wenigen. Sonnenvordach, Schattenrollo, modular, quasi endlos erweiterbare Sonnensegel oder freistehende Tarps?

Die Redaktion hat elf Systeme einem intensiven Kurz-Check unterzogen. Welches sich als optimale Ergänzung für eure Markise eignet oder diese zukünftig vielleicht sogar ersetzt – das lest ihr in den Testbriefen auf den folgenden Seiten.

PEGGYPEG: SunBreak

Die SunBreak von PeggyPeg sind als clevere Ergänzung für Markisen gedacht. Besonders pfiffig: Sie müssen nicht im herkömmlichen Sinne ausgepackt werden. Die 1,1 Meter breiten Taschen werden komplett via außen aufgenähtem 5-mm-Keder in die Front der Markise eingezogen, Reißverschluss geöffnet und auf Wunsch bis zu 2 Metern ausgezogen.

Geht kein Wind, lässt man sie frei hängen, auf eine Abspannung kann der Camper verzichten. Schneller als mit den SunBreak ist zusätzlicher Schatten an der Markise nicht zu bekommen.

Durch ihre Rollo-Funktion kann ihr Auszug/Größe beliebig eingestellt werden: freihängend oder, wenn gewünscht oder leichter Wind geht, schräg abgespannt. Bei tief stehender Sonne reichen ein bis zwei SunBreaker, um eine gute Abschattung vom Esstisch zu erzielen. Die können parallel oder ganz unterschiedlich weit ausgezogen werden. Die Umgebung bleibt im Blick: Die SunBreaks sind trotz guter Abschattung nicht blickdicht.

Einfach und schnell: Einziehen in die Markisenfront, RV auf und bis zu 2 Meter ausziehen.

Alles, was man dafür benötigt, verstaut PeggyPeg in einer in der Hülle integrierten Tasche. Die Feder zum automatischen Einrollen könnte etwas strammer sein. Dadurch dass man senkrecht sowie flach abspannen kann, ist der Schatten gut auf den auf Sonnenstand anzupassen. PeggyPeg bietet zwei  Versionen an, in Schwarz oder Weißgrau. Preis: je 99 Euro

● schnell einsatzbereiter Schattenspender
● variable Größe/Auszug
● beliebig kombinierbar durch weitere Module
● kein Wetter- und begrenzter UV-Schutz
● fairer Preis
● gemessen an der Größe kein Leichtgewicht

Pfiffig: Tasche und Halterung samt Keder kombiniert. Schraubheringe, Abspanngurte und Führungsleinen kommen serienmäßig.

Fazit: Kauftipp Sonnenrollos!

Die PeggyPeg SunBreak sind maximal schnell einsatzfähig. Sehr guter, variabler Sonnenschutz zur Optimierung von Markisen. Sehr gut.

EUROTRAIL: Carside

Die Saugnäpfe aus Kunststoff wirken eher als provisorische Lösung.

Das Carside-Sonnensegel von Eurotrail ist als Sonnenschutz für Pkw und kompakte Campervans gedacht, kann alternativ auch als freistehendes Tarp aufgebaut werden. Eine Kederleiste ist nicht angenäht. Adaptiert wird wahlweise via Dachstange, via Schlaufen für die Dachreling oder via etwas billig anmutender Kunststoff-Saugnäpfe.

Sie wirken eher als provisorische und nicht als dauerhaft solide Lösung für windige und regnerische Tage. Ohnehin kommt das Carside mit vergleichsweise dünnem 185-T-Polyester in puncto Qualitätsanmutung nicht so ganz überzeugend daher.

Das Carside hat ordentlich Fläche, bietet aber Wind und Wetter eine enorme Angriffsfläche.

Immerhin: Dank des dünnen Stoffs steigt das Gewicht mit den Stahl-Ausstellstangen nur auf schlanke 3,6 Kilogramm – allerdings knallt die Sonne ziemlich ungehindert durch den Stoff. Ob er den versprochenen UV-Protection-Faktor von 50 bietet? Fragwürdig.

Mit 3,65 mal 3,65 Metern überspannt das Carside ordentlich Fläche, bietet aber Wind und Wetter eine enorme Angriffsfläche, die über etliche Leinen gut abgespannt werden will – eine Herausforderung, wie sich beim (windigen) Testing herausstellt. „Flatterfrei“ gelingt mit dem Carside nicht. Die Verstellösen/Klemmungen der Abspannleinen sind zudem etwas fummelig, versucht man deren Länge optimal einzustellen. Preis: 89 Euro.

● große Schattenfläche
● kompaktes Packmaß
● geringes Gewicht
● mäßiger Licht-/Sonnenschutz
● windanfällige Konstruktion

Fazit

Wer den vergleichsweise aufwendigen Aufbau des Carside von Eurotrail gemeistert hat, erhält mittleren Sonnen- und Wetterschutz. Sehr windanfällig.

FRANKANA: Fjord Sonnendach

Das Sonnendach Fjord von Frankana ist schnell aufgebaut – im Idealfall zu zweit. Keder am Stoff in Kederschiene von Fahrzeug oder Markise einziehen (alternativ Schleusenstab im Lieferumfang), die drei Stahl-Aufstellstangen zusammenstecken, aufstellen und abspannen. Die beiliegenden Heringe sind qualitativ ziemlich basic, gemessen am Preis von 189 Euro wäre eine solidere Ausführung wünschenswert. Das 2,6 mal 2,4 Meter große Dach (weitere Größen verfügbar) aus 100 Prozent Polyester ist robust und blickdicht, bietet einen soliden Sonnenschutz und hält dank PU-Beschichtung auch einem längeren Regenschauer stand.

Allerdings: Sollte das Fjord bestimmungsgemäß in etwa zwei Meter Höhe am Fahrzeug fixiert werden (so würden auch die optionalen Seitenwände passen), bildet sich bei kräftigem Regen schnell ein Wassersack auf der geraden Fläche. Besser wird das Fjord, in dem Fall ohne Wände, an etwas höheren Kastenwagen funktionieren. Der Packsack ist ausreichend groß, das Verpacken gelingt problemlos. Der Preis: 189 Euro. 

Als Sonnenschutz macht das Fjord einen guten Job. Bei Dauerregen sammelt sich das Wasser in der Mitte vom Tuch.

Wer das Fjord zum Vorzelt ausbauen möchte, investiert weitere 375 Euro in Frontwand (inkl. großer Türe mit Reißverschluss) und Seitenwände oder alternativ 169 Euro für Moskitowände. Hier tendiert die Chance, sie moskitodicht am Fahrzeug abschließen zu lassen, aber gegen Null. Die Wände werden via Klett fixiert, hier bietet sich auch eine DIY-Lösung für tief stehende Sonne an.

● vergleichsweise schnell aufgebaut
● System für die direkt Fahrzeuganbindung, nicht Markise
● guter Sonnenschutz, recht windstabil
● bei Regen Wassersackbildung
● keine fixe Erweiterung bei tief stehender Sonne möglich
● Leinen und Heringe etwas basic

Einfache Stangen, Heringe recht Basic, sehr solider Packsack.

Fazit

Das Sonnendach Fjord von Frankana ist grundsolide verarbeitet und bietet einen guten Sonnenschutz und begrenzten Regenschutz. Kein Leichtgewicht, aber mit 5,8 Kilogramm im Rahmen.

REIMO TENT: Sun Canopy Mauritius Premium

Auch das Mauritius von Reimo Tent ist für die direkte Anbindung an eine Kederschiene am Fahrzeug gedacht. Reimo näht einen 5er- und einen 8er-Keder an, um maximale Flexibilität zu garantieren. Der Aufbau: verhältnismäßig aufwendig. Es gilt nicht nur den Keder einzuziehen (geht fix) und die beiden Stellstangen vorn abzuspannen (auch fix, da ausziehbar und stufenlos verstellbare Teleskopstangen), sondern auch zwei diagonale Fieberglasstangen ins 3,0 mal 2,6 Meter große Dach einzubringen.

Das gelingt am einfachsten, wenn man die nach unten gebogenen Stangen erst in die kleinen Ecktaschen einsteckt und dann die Konstruktion ans Dach schwenkt (Probieren geht über Studieren, das Manual schweigt sich dazu aus). Jetzt noch etliche Schlaufen knoten (Klett wäre eine komfortablere Option).

Sehr gut: Zwei verschiedene Keder garantieren hohe Flexibilität.

Immerhin: Die beiden Dachstangen spannen ein stabiles Gewölbe auf, das die Konstruktion versteift, windstabil und regenfester macht (guter Ablauf, keine Wassersackbildung). Wenn’s unter dem Mauritius zu warm wird: die Seitenwände lassen sich einrollen. Das hilft ungemein. Reimo garantiert eine 2.000 mm Wassersäule, ausreichend für leichten Regen.

Minuspunkte: Gemessen am Preis wäre ein soliderer und vor allem größerer Packsack wünschenswert. Wer das das Zelt nicht exakt entlang der alten Faltlinien einpackt, hat große Mühe das Sonnensegel wieder in den zu kleinen Packsack zu bugsieren.

Preis: 229 Euro. Eine weitere Version mit drei Meter Breite ist für 249 Euro erhältlich.

● über die Seitenwände sehr flexibel gestaltbare Abschattung möglich
● ordentlich stabile Dachkonstruktion
● gute Teleskopstangen
● zu wenig Heringe
● Aufbau (Dachversteifung) könnte cleverer gestaltet sein
● mit 8,9 Kilogramm ein Schwergewicht

Fazit

Das Mauritius Premium von Reimo Tent ist ein gutes, flexibel gestaltbares Sonnensegel, das auch mal einen längeren Regenschauer übersteht. Verhältnismäßig teuer und schwer.

NORDISK: Kari 8

Das Kari 8 von Nordisk ist ein klassisches, rechteckiges Tarp aus technischer Baumwolle – also einem Gemisch aus 65 Prozent Polyester und 35 Prozent Baumwolle. Es garantiert grundsoliden Sonnen- und Regenschutz – kann aber nicht direkt ans Fahrzeug angebunden werden. Es sei denn, man macht sich die Mühe und näht eine Kederleiste an eine der schmalen Seiten (Maß: 2,5 mal 3,25 Meter).

Es gilt also, das Kari freistehend aufzustellen – im Idealfall zu zweit: Mit einer (in mehreren Stufen höhenverstellbaren) Stange starten, abspannen und dann die zweite positionieren und abspannen. Dank hervorragender, sehr hochwertiger Abspannleinen und Heringen gelingt der Aufbau vergleichsweise einfach.

Grundsolider Sonnen- und Regenschutz – aber keine direkte Verbindung mit dem Fahrzeug

Insgesamt überspannt das Kari, nomen est omen, acht Quadratmeter. Der Stoff riecht angenehm nach Baumwolle und nicht wie viele andere Sonnensegel nach Plastik. Das Kari sollte man nur (wie die meisten Sonnensegel) gut durchgetrocknet verpacken. Nordisk gibt lächerliche 350 Millimeter Wassersäule an (da keine Laborergebnisse vorliegen). Extrem tiefgestapelt. Das Nori hält auch bei einem handfesten Gewitterregen dicht. Gemessen an der Qualität von Stoff und Zubehör absolut fairer Preis: 290 Euro. Last, but not least: ein schicker Hingucker.

● überzeugende Qualität von Stoff und Zubehör
● solider Stand und Wetterschutz
● vergleichsweise aufwendiger, aber problemloser Aufbau
● keine Fahrzeuganbindung ohne Modifikation möglich
● weitere Größen verfügbar
● Stoff etwas schmutzanfällig

Tadellose Verarbeitung mit Liebe zum Detail

Fazit: Kauftipp Tarp!

Qualität und Funktionalität des wunderschönen Kari 8 von Nordisk sind der Hit. Tipp: Keder für Fahrzeuganbindung annähen (lassen).

BO-CAMP: Front Wall Sun Protective

Großer Vorteil des luftigen Gewebes: Der Blick nach draußen bleibt erhalten.

Die Vorderwand Sun Protective bietet Bo-Camp in zwei Ausführungen an. Wir testen die 94 Euro teure in einer Breite von 2,5 und einer Höhe von 1,75 Metern. Alternativ ist eine Version in 3,5 mal 2,25 Metern für 125 Euro verfügbar. Die breite Version braucht’s eigentlich nicht, da die schmale in der Kederschiene verschiebbar ist.

Beide haben je zwei Kederleisten in 5 und 7 Millimetern und passen somit an nahezu alle Markisen. Die Bo-Camp kommt im quaderförmigen Packbeutel, lässt sich ebenso leicht entnehmen wie nach dem Gebrauch verpacken. Das passt. Das luftige Kunststoffgewebe (Bo-Camp macht keinen näheren Angaben zum Material) bietet guten Schattenwurf bei tief stehender Sonne, ist aber nicht blickdicht. Sehr angenehm.

Bo-Camp liefert die Front Wall mit zwei Kederleisten - die passen fast überall

Mit einem der Keder ist die Bo-Camp schnell in die Markisenfront eingezogen, das gelingt fix und problemlos. Parallel zu den Kedern verläuft eine tunnelförmige, schlanke Tasche mit Klettverschluss, um eine Möglichkeit zu bieten, die Frontwand auch seitlich an der Markise zu fixieren. Eine ideale Ergänzung wäre hier eine Teleskopstange – die liegt nicht bei. Es braucht also etwas Improvisationstalent. Die Abspannleinen sind okay, die Heringe viel zu dünn und verbiegen bei harten Böden sofort. Wer die Bo-Camp nicht benötigt, kann sie hochrollen und oben via Schlaufen fixieren. Allerdings nur ganz oben. Bo-Camp sollte am Informationsgehalt seiner Webseite arbeiten. Die 3,1 Kilogramm leichte Frontwand von Bo-Camp kostet 94 Euro.

● schneller „Aufbau“
● zwei Keder in 5 und 7 Millimetern
● guter Schattenwurf
● lässt sich hochrollen und oben fixieren
● einfach, aber funktionell

Fazit

Die Frontwand Sun Protective von Bo-Camp macht, was sie verspricht: Schatten. Schnell aufgehängt und ebenso schnell im Packsack verstaut. Ohne wirkliche Schwächen, aber auch ohne pfiffige Highlights.

BENT: Zip-Canvas Sonnensegel

Die Zip-Canvas Sonnensegel von Bent kommen grundsätzlich als gleichschenklige Dreiecke mit 2,5-Meter-Kantenlänge – wahlweise als TC-Gewebe (Polyester-Baumwoll-Mischgewebe) oder aus dem leichteren, PU-beschichteten und somit wasserdichteren 150-D-Polyester (1.500-mm-Wassersäule). Bent bietet zahlreiche Adapter für die Anbindung an die Karosserie, Hochdächer oder Kabinenwände an: Ein- oder Zweifach-Kederadapter, Spannstäbe und Magnethalter. Eine Adaption sollte also immer gelingen.

Da Bent zig verschiedene Designs anbietet, findet sich für jede Fahrzeugfarbe und Geschmack eine Lösung. Dank der cleveren Idee, alle Segel als gleichschenklige Dreiecke zu schneidern, lassen sich grundsätzlich alle Segel über alle Kanten miteinander verbinden. Wer besseren Regenschutz sucht, installiert ein Dreieck mit dem Zusatz „Protect“ mit Abdeckkappen für die Reißverschlüsse in der Mitte seines Zeltdaches.

Der Kederadapter wird über einen der robusten Reißverschlüsse am Segel fixiert und dann am Fahrzeug eingezogen.

Der Kederadapter für die Fahrzeuganbindung wird über einen der robusten Reißverschlüsse am Segel fixiert und dann am Fahrzeug eingezogen. Jetzt können wahlweise in alle Richtungen weitere Segel ergänzt werden. Da jedes Segel an jeder Ecke über Ösen verfügt und diese stets übereinander liegen, gelingt das Abspannen und/oder das Einstecken der optionalen Stangen (wenn gewünscht) jederzeit problemlos. Preislich starten die Zip-Canvas bei 89 Euro, die TC-Versionen (angenehmeres Klima und Geruch) kosten zwischen 109 und 139 Euro das Stück.

● überzeugendes Konzept und Qualität
● winziges Packmaß, leicht
● flexibel und problemlos erweiterbar (gleichschenklige Dreiecke)
● Fläche beliebig erweiterbar (seitlich oder steiler abgespannt)
● hoher UV-Schutz
● je nach Modell: gute Kombi aus Sonnen- und Regenschutz
● am Fahrzeug, solo oder zwischen Bäumen

Der Kederadapter (doppelt) zur Adaption an Hochdächer (Kederschiene) oder Markisenfront kostet 79 Euro.

Fazit: Kauftipp Sonnensegel!

Die Bent Zip-Canvas Sonnensegel stellte sich als ideale Ergänzung für Markisen oder, dank des modularen, flexiblen Konzepts, als eigenes Schattenkonzept für Fahrzeuge aller Art vor. Tolle Designs, vielseitig gestaltbar, zum fairen Preis.

VANGO: AirBeam Sky Canopy

Ist schnell aufgepumpt und steht fix, ohne viel Geflatter bei Wind.

Wer keine Kederschiene am Camper hat, montiert das AirBeam Sky Canopy von Vango mit Schlaufen an einer Reling oder via Spannstange am Fahrzeug. Dann ist aber kein regensicherer Übergang hergestellt. Besser: den Keder nutzen. Durch die bogenförmige Front läuft nun bei Regen das meiste Wasser seitlich ab, ist die Anbindung ans Fahrzeug aber flacher als der 2,2 Meter hohe Bogen, läuft auch einiges in Richtung Camper. Deutlich unter 2 Meter sollte die Anbindung ans Fahrzeug nicht sein.

Der Aufbau? Ein Kinderspiel. 7-mm-Keder einziehen, große Luftpumpe (Lieferumfang) oder Vango AirBeam Tempest E-Pumpe (opt. rund 100 Euro) an das eine Ventil anschließen und Luftkammer aufblasen. Das ist mit beiden Tools fix erledigt. Jetzt noch die Front mit den komfortabel verstellbaren Spanngurten und den soliden Erdnägeln abspannen, beide „Füße“ unbedingt durch Heringe sichern – fertig.

An den dünnen Kederleisten kann Zubehör via Vango Sky-Hooks gehängt werden.

Trotz vergleichsweise großer Dachfläche bietet das AirBeam nur bei wirklich hoch stehender Sonne komfortabel viel Schattenfläche. Steht die Sonne etwas flacher, fehlt eine Möglichkeit, tiefer abzuschatten. Vango näht an den oberen Kanten, fast umlaufend, eine sehr dünne Kunststoffleiste an – sie dient als Basis für die Sky-Hooks von Vango, mit denen sich Zubehör wie beispielsweise Lampen einhängen lassen. Eigentlich ideal, um hierfür kleine Sonnensegel für Sonnen oder Windschutz einzuhängen. Die bietet Vango leider nicht an. Der Packsack zum schnellen Verstauen ist ausreichend groß und solide. Preis: ca. 300 Euro.

● schneller Aufbau
● stabiler Stand auch bei Wind
● hohe Front, dadurch auch von vorn …
● … keine Abschattung bei tief stehender Sonne

Fazit

Das AirBeam Sky Canopy stellt sich als schnell und stressfrei aufzubauendes Vordach/Sonnensegel vor. Insgesamt stimmiges Konzept und gute Qualität. Für tief stehende Sonne fehlt eine Erweiterungsmöglichkeit. Im Idealfall nutzen Camper den 7-mm-Keder für die Fahrzeuganbindung.

HELINOX: Royal Box

Wie Nordisk beim Kari 8, setzt auch Helinox bei der Royal Box auf ein freistehendes System für Camper, das unabhängig vom Fahrzeug, wo eben gewünscht, platziert werden kann. Mit 2,35 Kilogramm ist die Box leicht genug, um mit an den Strand genommen zu werden. Beim ersten Auspacken währt die erste Verwirrung nur kurz. Helinox-typisch gelingt der Aufbau in Rekordzeit. Segmentgestänge mit Gummizug aus hochwertiger Alu-Legierung „aufschütteln“ – es verbindet sich quasi von allein –, beide Teile mit cleveren Verbindungselemente koppeln, Tuch einhängen und abspannen.

Mit etwas Übung gelingt das in weniger als drei Minuten. Je nachdem, wie steil oder flach man die Seitenflügel abspannt oder hochrollt, erweitert man die Schattenfläche von 3,2 Quadratmetern, schirmt Wind ab oder belüftet den Sitzbereich. Dreht der Wind, ist die Box in Sekunden umgestellt. Wichtig: Wirklich immer gut abspannen, sonst hebt die leichte Box bei der ersten Windböe ab.

Tipp: Zu den vergleichsweisen kleinen und kurzen Helinox-Heringen unbedingt Anker für Sand einpacken (beispielsweise breite Sandheringe, Sandbeutel).

Hochwertige Alustangen mit Gummizug für leichten Aufbau und stabilen Stand.

Obwohl Helinox auf das sehr leichte und dünne 75D-Ripstop-Polyester setzt, garantiert der Hersteller einen Sonnenschutzfaktor von 50+. Mit rund 250 Euro (Internetpreis) kein Schnäppchen, gemessen an der Vielseitigkeit, Qualität und Garantie aber unbedingt eine Überlegung wert.

● variabler Sonnen- und Windschutz
● schnell aufgebaut
● sehr leicht
● überzeugende Qualität, 5 Jahre Garantie
● Sandheringe fehlen

Einmal geübt, gelingt der Aufbau in drei bis vier Minuten.

Fazit

Die Royal Box von Helinox stellt sich als exklusiver Sonnenschutz für gewichtsbewusste Camper vor. Tolle und vielseitige Ergänzung für Strand, Wanderung und/oder neben dem Camper.

REIMO TENT: Sunblocker Saona 380

Das Modell 380 ist für die schmale Nugget-Markise zu breit. Macht aber trotzdem einen guten Job. 

Die Sunblocker Saona bietet Reimo in verschiedenen Ausführungen, sowohl als Front- wie auch als Seitenteile für Markisen, an. Für den Test schickt Reimo den 3,8 Meter breiten Sunblocker Saona 380, eine für die Nugget-Markise etwas zu breite Version. Das ist für den Test zwar nicht ausschlaggebend, nur im Bild nicht ganz passend. Ideal für VW T6 oder Nugget wäre die Saona 240er für 80 Euro. Notiz: Das Gewicht der 240er (Set) liegt rund ein halbes Kilogramm unter den 2,6 Kilogramm der 380er-Version. Wichtig, um Vergleiche auf Augenhöhe mit den anderen Testmustern ziehen zu können.
Die Montage via 5-mm-Keder ist denkbar einfach, einziehen, abspannen, fertig. Alternativen zum Keder bietet der Sunblocker Saona nicht. Mit einer Höhe von 1,9 Metern ist für ausreichend Abschattung bei tief stehender Sonne gesorgt, etwas flacher abgespannt erweitert Saona den Schattenbereich deutlich.

Variabel abzuspannen: Wertvolle Ergänzung bei tief stehender Sonne.

Die beiliegenden Spannleinen sind schon angebunden, das erspart Gefummel. Sehr schön. Die Heringe sind genauso dünn wie die von Bo-Camp, im harten Boden verbiegen sie beim Einschlagen. Auch das Saona kann man, wenn nicht benötigt, vollständig hochrollen und oben mit Gummilaschen samt Schnellverschlüssen flott fixieren. Für die 2,4 Meter breite Version sind 79 Euro für das recht einfach gehaltene Sonnensegel Saona angemessen. Das Testmuster in 3,8 Metern kostet 109 Euro.

● einfache Montage, 5-mm-Keder
● keine anderen Montageoptionen
● verschiedene Breiten verfügbar
● luftdurchlässig, nicht blickdicht
● vergleichsweise einfach
● angemessener Preis

Fazit

Einfaches, funktionales Frontpanel für Markisen, um bei tief stehender Sonne eine komfortable Abschattung zu erzielen.

THULE: Subsola

Thule bietet die Subsola-Sonnensegel als Front- und Seitenpaket an. Das Front-Pack kommt mit zwei Segeln, das Side-Pack mit drei. Wichtig: Camper müssen jedes Pack passend zur Markisenbreite (2,6 bis 4,0 Meter) und passen zum Auszug (2,0 oder 2,5 Meter) wählen. Insbesondere beim Side-Pack muss das seitliche Spannrohr mit Kedernut exakt zur Markise passen. Ein 2,5 Meter schmales Front-Segel passt notfalls auch an eine 4 Meter breite Markise.

Thule liefert die Packs in robusten Packtaschen mit sehr guten Abspannleinen samt angesetzter Ösen (4x lang/4x kurz), sechs grundsoliden Heringen und einer höhenverstellbaren Stange. Entgegen den Bent-Zip-Canvas muss man bei den Subsola-Segeln auf die Position der Segel achten, sie sind nicht gleichschenklig, die Kantenlängen unterscheiden sich somit. Daher eignet sich das weniger modulare Subsola-Konzept nicht optimal als Solo-Sonnenschutz ohne Markise. Somit gilt auch: Wer sein Front-Pack durch ein weiteres Segel ergänzen will, muss passend zukaufen.

Thule liefert sehr funktionelles Zubehör für die Subsola-Segel, das den Aufbau kinderleicht gestaltet.

Der Thule-Keder ist, selbstredend, optimal für Thule-Markisen dimensioniert, passt aber selbstverständlich in jede andere 6-mm-Kederschiene. Der Einzug der Segel in eine Thule-Markise? Kinderleicht. Dank stufenlos höhenverstellbarer Stange (Schnellverschluss) kann der Winkel der Segel beliebig variiert werden, die Abspannung gelingt mit den komfortabel nachjustierbaren Schnüren spielend. Das robuste Material ist regendicht und quasi UV-undurchlässig, die sehr soliden Reißverschlüsse durch etwas schmale Abdeckungen wassergeschützt. Wer mit einem Segel zufrieden ist: Ein M-Segel gibt es solo ab 134 Euro.

● immer als Ergänzung zur Markise gedacht
● Set muss passend zur Markise gewählt werden
● solide Qualität
● robustes, hochwertiges Zubehör
● nicht so flexibel wie etwa Bent-Segel
● 5,5-mm-Keder (Messwert Redaktion)

Für das Side-Pack müssen die Halterungen für die seitliche Stange samt Kedereinzug erst montiert werden.

Fazit

Die Thule Subsola-Segel stellen sich als pfiffiges System für (Thule-)Markisen vor. Hochwertiges und stimmiges Zubehör. Unbedingt passend zur Markise ordern.

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