Wobei, Ehre wem Ehre gebührt, Planung, Konzeption und Umsetzung voll und ganz im Verantwortungsbereich von Christian Beer lagen. Sein Ziel: Ein Fahrzeug zu konstruieren, das exakt seine Wünsche und Ansprüche an ein Fernreisefahrzeug widerspiegelt. Und die sind nicht ganz ohne, als Küchenbauer in der zweiten Generation legt man die Messlatte für handwerkliche Ergebnisse entsprechend hoch.
Platz für sechs Personen
Ganz oben im Pflichtenheft notierte Christian Beer: Bis zu sechs Personen sollen sich an jedem Ort der Welt in seinem 4×4 Camper wie zuhause fühlen. Angenehme, gesunde Materialien, offene Blickachsen, ansprechendes, professionell gefertigtes Interieur. Kurzum: Champions League in Sachen Ökologie, Design und Technik. So der Plan.
Auch wenn der RoadXplorer das erste Expeditionsmobil aus der Schmiede von Beer ist – das Familienunternehmen blickt nicht nur auf eine mehr als 40-jährige Erfahrung im Küchenbau zurück, es hat beim Ausbau etlicher Yachten und Kundenfahrzeuge schon wertvolle Kenntnisse gesammelt.
Mercedes-Basis, Kabine auf Kern-Zwischenrahmen
Die Basis: ein Mercedes Arocs 4×4 und eine 520 mal 250 mal 210 Zentimetern große Kabine, die auf einem Zwischenrahmen von Kern ruht. Die Elektronik kommt von Mastervolt, die Wand- und Fußbodenheizung wird von einem Quooker-System gespeist, Spül- und Waschmaschine sind ebenso an Bord. Ein Starlink-Modul sorgt für weltweiten Internetempfang, ein 500-Liter-Frischwassertank nebst Filtersystem garantiert ausreichend Frischwasser für die Tour.
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Außenwand aus Lärche trotzt Korrosion
Wirklich interessant: Den Innenraum gestaltet Beer in Fichte-Vollholz, die Außenwand des Expeditionsmobils aus Lärche. Wer sich Sorgen um die Haltbarkeit macht: Beer unterstreicht die Langlebigkeit der Lärche. Hunderte Jahre alte Wikingerbauten aus Lärche stehen immer noch an so mancher Küste. Salzhaltige Luft zerfrisst Metall – doch konserviert Holz. So zerstört das korrosive Element die Hülle nicht, sondern macht sie langlebiger.
Wo der Arocs RoadXplorer gewichtstechnisch wohl gelandet ist? Der Preis bei schwindelerregenden, nicht ganz schlanken 559.200 Euro. Aus anderer Perspektive: Fast ein Schnäppchen in dieser Fahrzeugklasse.