> eSprinter als Camper

Wohnen in der Ladepause

21.02.2022

CamperVans-Leser Eric Mentzel hat den elektrisch angetriebenen Sprinter als Camper umfunktioniert und ausprobiert – ein durchaus interessanter Erfahrungsbericht.

Ich habe vom 8. bis 10. Oktober 2021 den eSprinter als Camper ausprobiert. Meine Kinder, zwölf und 15 Jahre alt, haben mich dabei begleitet. Wir haben den Kastenwagen provisorisch ausgebaut und sind von Berlin nach Aulendorf, Ravensburg bis Ulm und wieder zurück gefahren. Wir hatten samt Fahrrad und Toilette alles dabei, um autonom zu sein – außer Strom. Fakten: 1.679 km von Freitag, 13:50 Uhr, bis Sonntag, 22:30 Uhr.

Für den Testlauf reicht ein Minimalausbau als Versuchsaufbau – nur Strom gibt es im "Wohnbereich" keinen

Durchschnittsverbrauch 33 kW auf 100 km, je nach Fahrweise inklusive Stehen und elektrischem Heizen beim Wohnen. Das entspricht zirka 14 Euro und damit 9 Liter Diesel. Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 50 und 60 km/h samt Ladepausen von maximal 30 Minuten je Stopp. Höchstgeschwindigkeit laut GPS: 125 km/h. Reichweite zwischen 120 und 170 km, je nach Fahrweise. Fazit: Campervans werden sehr alt. Bei der internationalen Konferenz in Glasgow hat die Staatengemeinschaft über die Abwendung der Klimakatastrophe beraten und die Frage gestellt, ob jemand zukünftig, ohne Fossilien zu verbrennen, einem Hobby nachgehen möchte, etwa dem Camping – das grenzt aus meiner Perspektive fast an Realitätsverweigerung. Ob ein Urlauber im Camper, in dem er während einer Ladepause wohnen kann, nach sieben oder erst nach zehn Stunden sein Reiseziel in 600 Kilometern Entfernung erreicht, ist doch egal. Was ändert das am Reiseerlebnis?

Du hast ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Egal ob E-Camper, Selbstausbau oder Camping-Oldie – wir freuen uns über eure Geschichten: redaktion@campervans.de

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