> Werks-Camper von VW neu gedacht

Alle Infos und Messdaten zum VW New California

08.05.2024
Text: Daniel Schlicke | Bild: Volkswagen Nutzfahrzeuge

VW hat die Serienversion des New California vorgestellt, darunter die neuen VW New California Ocean, Beach und auch einen Coast wird es wieder geben. Wir verraten, welche Ideen der Studie aus dem vergangenen Herbst es in die Serie geschafft haben.

Wenn das erfolgreichste Fahrzeug seiner Klasse neu aufgelegt oder gar ersetzt wird, dann ist das natürlich immer spannend. Zumal man sich bei VW noch nie davor gescheut hat, mit dem Gewohnten zu brechen. Okay, der New California ist vielleicht nicht ganz mit dem Wechsel vom Käfer auf den Golf gleichzustellen, doch auch hier geht der Hersteller erstaunlich neue Wege. Bereits mit dem California Concept, das im vergangenen Herbst auf dem Caravan Salon präsentiert wurde, war klar: Der Bestseller wird erstmals nicht auf der aktuellen Generation des „T“ bauen und das, obwohl auch hier eine Neuauflage in den Startlöchern stünde.

Erstmals baut der VW California nicht auf der aktuellen Generation des „T“. Basis für den New California ist der lange VW Multivan, der sich am MQB-Baukasten bedient.

Basis wird der lange Multivan (5,17 Meter), der die Pkw-Architektur MQB nutzt – laut VW auf Wunsch der Zielgruppe, die im California einen möglichst alltagstauglichen Campervan sieht. Mit der neuen Basis wird der New California außerdem vier Zentimeter breiter (1,94 Meter). Die Höhe bleibt mit 1,99 Meter identisch zum Vorgänger. Für den typischen Kunden ist der Aufstelldach-California (alternativ gäbe es ja noch den Grand California) ein Dual-Use-Auto und in rund 50 Wochen im Jahr das Alltagsfahrzeug – genau wie der Multivan, aber eben nicht wie andere Wohnmobile der klassische Zweitwagen. Genauer hatten wir das von den Produktverantwortlichen bereits im Bericht zum California Concept erklären lassen.

Der VW New California Ocean

Zwei Schiebetüren, mehr Platz zum Leben. Schatten per Markise, Vorzelt oder Sonnensegel gibt es optional.

Welche Features des California Concept haben es in die Serie geschafft?

Nun aber,  Das Showcar baute bereits auf dem Plug-in-Hybrid, der nun sogar mit Allrad und einer Systemleistung von 245 PS verfügbar sein wird. Auch die TDI- (150 PS) und TSI-Motoren (204 PS) werden bestellbar sein, allesamt an ein automatisch schaltendes Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Der Plug-in-Hybridantrieb wird den New California außerdem zum temporären Elektroauto machen. Auf Campingplätzen ist man damit flüsterleise unterwegs. VW modifiziert die haptischen Tasten der elektrischen Schiebetüren im Cockpit – über sie wird nun das elektrohydraulische Aufstelldach bedient.

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Das wird weiterhin aber auch per App möglich sein und am Touchdisplay im Wohnraum, das in der Serie deutlich kleiner geworden ist (5 Zoll) und nun an der beifahrerseitigen B-Säule unterkommt. Allerdings: In der Serie wird das Aufstelldach künftig wieder manuell betätigt. Eine rein mechanische Version war in der Vergangenheit wohl oftmals vom Kunden gewünscht worden. Technisch bietet das Aufstelldach ein Bettgestell mit Federtellersystem und einer 208 mal 113 Zentimeter großen, vier Zentimeter starken Matratze. Das sind druchaus ein paar Zentimeter mehr als im California auf T6.1. Der Zeltbalg ähnelt dem des California 6.1 und lässt sich großzügiger öffnen als noch beim Showcar.

Einzelsitze und Bettmodul

Wie schon das Showcar wird der kommende California die leichten und bequemen Einzelsitze aus dem Multivan nutzen, über die ein Bettenmodul klappt. Das Bett liegt links auf der Küchenzeile auf, rechts auf einem der Einzelsitze – ein Sitz kann also zuhause bleiben, falls mehr Stauraum benötigt wird.

Das Bett im New California haben wir mit 201 mal 105 Zentimetern gemessen. Im Vergleich zum Vorgänger misst es also etwas schmaler. Dennoch wird man deutlich an Schlafkomfort gewinnen, denn die sechs Zentimeter starke Matratze ist deutlich bequemer als die konturierte Klappbank im Vorgängermodell.

Das Bett im New California wird etwas schmaler und dennoch bequemer.

Noch ein wichtiges Maß: vom gebauten Bett bis zu den gedrehten Fahrerhaussitzen bleiben 32 Zentimeter – ausreichend Platz, um sich vor dem zubettgehen noch umziehen zu können. Und auch bei gebautem Bett bleiben alle Stauräume zugänglich.

Zwei Schiebetüren, kurze Küche

Die größten Änderungen gegenüber dem California Concept betreffen den kompakten Küchenblock. Zwar bleibt die Idee die selbe – die zweite Schiebetür bleibt auf 50 Zentimetern passierbar – doch während im Showcar noch ein Elektrogrill, ein Induktionskocher und ein Gaskochfeld auf einer verschiebbaren Arbeitsfläche angedacht waren, setzt das Serienfahrzeug ausschließlich auf Gas. Obwohl auch ein 40 Ah großer Lithium-Akku serienmäßig verbaut ist. Auch im Vergleich zum Vorgänger auf T6.1 muss man Abstriche machen, denn der Kocher besitzt nur noch eine Flamme und es gibt weniger große Staufächer. Genauer gesagt, sind es zwei kleine und eine Besteckschublade.

Die neue Küche fällt schon deutlich kompakter aus. Zum Kochen muss künftig eine Gasflamme ausreichen. Der neue Tisch kann an Vorder- und Rückseite sowie stirnseitig am Küchenblock befestigt werden.

Auf dem Einflammkocher findet immerhin ein Topf mit 22 Zentimeter Druchmesser Platz, die Spüle misst 6 mal 24 mal 8 Zentimeter.  Der neue Tisch ist clever: Er lässt sich an allen Seiten des Küchenblocks einhängen, also auch draußen nutzen. Mit 34 mal 45 Zentimeter fällt auch dieser etwas kleiner aus, doch es gibt noch einen separaten Tisch mit 83 mal 51 Zentimetern, der freistehend draußen oder auch im Fahrzeug aufgestellt werden könnte. Frischwasser sind maximal 29 Liter an Bord, der Grauwasser-Tank fasst 24 Liter. Der stirnseitige Kühlschrank lässt sich auf jeden Fall besser nutzen als der bisher verbaute Toploader und mit 37 Liter kann man hier einen klaren Vorteil gegenüber dem California 6.1 verbuchen.

Was bleibt an Stauräumen im VW New California Ocean? Das Schränkchen, das an die Küche anschließt, hat innen eine Tiefe von 40 Zentimetern und eine nutzbare Höhe von 46 Zentimetern. Der deckenhohe Kleiderschrank misst 37 mal 38 mal 63 Zentimeter. Und in der Heckgarage kommen auf einer Breite von 89 Zentimetern und einer Höhe von 42 Zentimetern durchaus ein paar Kisten und sogar Bierkasten unter – das war im California Concept nicht möglich. Der Dachstauschrank aus dem Vorgängermodell bleibt in ähnlicher Größe erhalten. Zusätzlichen Stauraum schafft eine textiele Packtasche im Fensterausschnitt zwischen der C- und D-Säule.

Der VW New California Coast

Überraschung: Der Coast, die möblierte Basisversion des California, ist zurück!

Der California Coast ist zurück!

Noch eine letzte große Neuerung: Der California Coast ist zurück! Die möblierte, aber abgespeckt ausgestattete Version des Werkscampers aus Hannover war noch vor wenigen Jahren mangels Nachfrage gestrichen worden. Ausstattungsdetails liegen uns leider noch nicht vor, allerdings ist bekannt, dass er über ein anderes Dekor und andere Sitzbezüge verfügen wird. Der Dachstauschrank aus dem Ocean entfällt. Zudem basiert der New California Coast auf der Basis-Version des VW Multivan, der Ocean auf dem gehobeneren Multivan Life mit mehr Ausstattung.

Der New California kann ab sofort vorbestellt werden. Die Preise starten bei 62.689 Euro für den California Beach ohne Möbel, mit Aufstelldach und Pkw-Zulassung. Der New California Beach Camper mit Heckküche kommt auf mindestens 69.472 Euro. Für den möblierten VW New California Coast sind mindestens 77.832 Euro fällig, für den besser ausgestatteten New California Ocean sogar 84.359 Euro.

Text: Daniel Schlicke, Fotos: Volkswagen Nutzfahrzeuge

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Galerie: Premiere: VW New California Beach

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