Wir haben den Wasserkanister fürs Camping samt variabel positionierbarem Wasserhahn gleich auf mehreren Touren ausprobiert – beispielsweise als alleiniges Wassersystem auf einer Offroad-Tour im Land Rover quer durch den Balkan und Griechenland oder im Kastenwagen bei einem sehr spontanen Ausflug zum Wintercamping (Frischwassersystem war schon winterfest). Auch für die kleine Außenküche vor dem Camper ist das Hydration-Set von Dometic denkbar, oder als verlässlicher, durch die Weithalsöffnung optimal zu reinigender Trinkwasserspender. Etwa für alle Camper, die ihrem Frischwassersystem nicht den nötigen Hygienestandard zutrauen, um bedenkenlos daraus zu trinken. Zudem erhöht der Kanister natürlich die Wasserreserven an Bord.
Set mit akkubetriebenem Hahn vs. Solo Kanister
Das Set besteht aus einem 11-Liter-Kanister und einem Wasserhahn samt integriertem Akku. Den braucht’s nicht einmal: Wer den Dometic Go Jug (Kanister) solo kauft, erhält einen drehbaren Wasserhahn für eine der beiden Öffnungen im Deckel und kann den Kanister auch einzeln verwenden. Im zweiten Deckel lässt sich ein Ventil öffnen, so kann Luft angesaugt und das flotte Ausgießen, sprich die Strömungsgeschwindigkeit optimiert werden. Das funktioniert prima.
Obwohl wir den Verschluss immer nur handwarm festdrehen, bildet sich nach vierwöchigem Einsatz ein Riss: undicht. Der Ausgießer ist unbrauchbar.
Gut, wer’s komfortabler wünscht, und parallel den E-Wasserhahn, den Dometic Go Faucet geordert hat, der wird oben in einem der beiden Deckel eingesteckt und über einen schnellen Zweifach-Fingertipp angeschaltet, ein Fingertipp solo stoppt den Wasserfluss (er ersetzt nun den defekten Ausgießer). Eine unten platzierte LED leuchtet aufs Geschehen, sprich auf Tasse oder Topf. Sehr schön gelöst.
Was wir schmerzlich vermisst haben: Eine transparente Aussparung im Kanister, um den Füllstand kontrollieren zu können.
Flexible Befestigungsmöglichkeiten
Damit der Wasserhahn (Faucet) auch jederzeit sicher steht, liefert Dometic zwei Metallplättchen mit, die man via Klebe-Pads oder Schraube irgendwo fixieren kann – der Wasserhahn mit magnetischem Fuß steht darauf dann absolut sicher – und natürlich auch auf sonst jeder Oberfläche aus Metall. Oder, kleiner Tipp, auch auf Silwy-Klebe-Pads. Wenn die ohnehin an Bord des Campers sind.
Akku & Preis
Grob überschlagen haben wir mit einer Akku-Ladung 130 Liter pumpen können, bevor der Wasserhahn über Micro-USB aufgeladen werden muss. Keine Frage: Hier hätte Dometic auf USB-C setzen sollen.
Die Preise für die Teile des Dometic Go Hydration-Set sind dometictypisch recht gesalzen. Der Go-Kanister Jug schlägt mit 79 Euro zu Buche, der Wasserhahn Faucet mit saftigen 89 Euro.
Infobox
Positive Aspekte
- Durch große Öffnung gut zu reinigen
- PBA-freier, lebensmittelechter robuster Kunststoff
- Abnehmbarer Trageriemen
- Kanister durch Nut im oberen Rand optimal mit Gurt fixierbar
- Ausguss mit Einsatz, der bei Bedarf Fließmenge reduziert
- Ohne Faucet (E-Wasserhahn) auch mit drehbarem Ausguss gut verwendbar
- LED-Licht an Faucet
- Magnetfuß für sicheren Stand
Negative Aspekte
- Hoher Preis
- Recht schwacher Wasserdruck
- Kein transparenter Balken im Kanister, der Blick auf Füllstand erlaubt
Fazit
Das sehr teure Dometic Go Hydration-Set überzeugt im Praxistest. Die Kombination aus Kanister und mobilem Akku-Wasserhahn ist in erstaunlich vielen Camping-Situationen eine wertvolle Bereicherung. Der Defekt am Ausgießer trübt das Testergebnis.
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