Fast ohne Unterbrechung und ohne größere Beanstandungen war unser Dreamer Citycamp im Sommer viel auf Achse. Das recht positive Fazit unseres ersten großen Praxistests hat sich bestätigt.
Es ist immer dasselbe: Erst ist die Skepsis groß und dann die Begeisterung. Die Rede ist von der zweiten Schiebetür am Campingbus, die den Wohnraum öffnet, einen Durchgang schafft, aber auch Stauraum kostet – so wie an unserem Citycamp von Dreamer.
Wer sich unseren Dauertester zeigen ließ, um mit ihm in den Sommerurlaub zu fahren, der sortierte gedanklich schon das Gepäck um – nur um einige Tage oder Wochen später von der neuen Offenheit beim Campen zu schwärmen. Vom Draußensein, vom Licht und von der Luft. Der eine oder andere, besonders mutige Kollege habe sogar mit offenen Türen geschlafen! Und Stauraum? War am Ende immer ausreichend vorhanden. Allerdings, das sei an dieser Stelle gesagt, waren bisher noch ausschließlich Paare, keine größeren Familien, mit unserem Dauertester unterwegs.
Auch ansonsten hat sich das recht positive Fazit des ersten großen Praxistests bestätigt. Die größten Beanstandungen gelten dem Basisfahrzeug: Das Ford-eigene Navi hängt sich schon mal auf – auf dem Weg nach Spanien auch mal für mehrere Hundert Kilometer. Die Routenführung kann dann auch nicht abgebrochen werden. Außerdem war die Starterbatterie ein einziges Mal vom einen auf den nächsten Tag wohl vollkommen leergesaugt. Warum, ließ sich nicht rekonstruieren.
Der Möbelbau – übrigens made in Germany, diese Info fehlte im Praxistest – ist nach ein paar Tausend Kilometern minimal lauter geworden. Das ist vollkommen normal und bewegt sich noch absolut im Rahmen.
Nur ein Mal musste der Werkzeugkasten bemüht werden: Die beiden Schwerlast-Auszüge, auf denen die Kühlbox steht, sind mit Gewindestangen verbunden, um über einen Bügel mit nur einer Hand entriegelt werden zu können. Das ist an sich eine gute, robuste Lösung. Bei der Entwicklung dürfte das Thema Crash-Sicherheit bedacht worden sein.
Allerdings lösten sich die kaum erreichbaren Gewindestangen im Fahrbetrieb, was sich nur mit viel Geduld und einem Klecks Schraubensicherung beheben ließ – eine Arbeit, die der Hersteller in den Montageprozess aufnehmen sollte.
Für den Sommerurlaub fehlten dann eigentlich nur noch ordentliche Isoliermatten für das Fahrerhaus. Werksseitig gibt es diese nur beim Schwestermodell von Westfalia, das allerdings auch einige Euro teurer ist.
Wir haben uns für das Set von Reimo entschieden, das für absolut faire 105 Euro einen sehr guten Eindruck macht. Es ist passgenau gefertigt, sodass kein Licht ins Fahrzeug dringt, und besteht aus einer siebenlagigen PVC-Isolierung plus Stoff-Kaschierung innen und Reflektionsschicht außen. Das Packmaß (30 x 95 cm) muss man natürlich bedenken, das Gewicht (1,4 kg) ist zu vernachlässigen. Das Set gibt es auch für viele VW, den Renault Trafic und den MB Vito. Kritik gibt’s für die Saugnäpfe, die Abdrücke im Sichtfeld hinterlassen – besser wären Magnete.
Bevor wir nun die Familie losschicken, haben wir das Fahrzeuggewicht noch einmal genauer betrachtet: Dass da noch massig Luft ist, steht in der Ladetabelle.