Mehr Raum und besserer Schutz vor Sonne, Wind und Regen – es spricht vieles dafür, dem Camper ein Vorzelt zu gönnen. Mit der passenden Schleuse entsteht in kurzer Zeit ein geschützter Bereich direkt am Fahrzeug – bequem und auch bei Regen trockenen Fußes erreichbar.
Ob als Stauraum, Kochbereich oder zum gemütlichen Entspannen, das Vorzelt schafft einen sehr praktischen, zusätzlichen Wohn- und Stauraum. Und wenn Besuch kommt oder die Kinder ihr eigenes Reich wollen, können mit einhängbarer Innenkabine gleich noch zusätzliche Schlafplätze geschaffen werden. Klingt gut – doch welches Zelt passt zu deinem Setup?
Vorzelte für Camper
Inhalt
- Diese Vorzelttypen gibt es
- Luft- oder Stangenvorzelt? Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
- Die Vor- und Nachteile von Zeltböden
- Test: Fünf Vorzelt-Modelle
- Für großgewachsene Camper: Westfield Orion II
- Für großgewachsene Camper: Dometic Rally Air Tour 260 DA
- Wissenswert: Alles über Kederschienen und Kedergrößen
Soll es ein Luftzelt oder doch lieber eins mit Gestänge sein? Modelle zum Andocken an die Fahrzeug-Schiebetür stehen genauso zur Auswahl wie Modelle für die Markise, bei denen sich die Seitenwände flexibel öffnen lassen. Auch Heckzelte oder einfache Tarps können eine Option sein – je nach Fahrzeug, Nutzung und Anspruch.
Vor allem bei Fahrern kompakter Campingbusse und Kastenwagen mit einer Anschlusshöhe von 180 bis 220 Zentimetern sind freistehende Vorzelte mit Drive-Away-Funktion beliebt. Sie schaffen wertvollen Platz und lassen sich für Tagesausflüge schnell abgekoppelt. Wer mit einem größeren Wohnmobil reist, braucht den Extra-Platz seltener. Gerade bei kurzen Aufenthalten oder häufigen Ortswechseln ist der Aufwand für ein freistehendes Zelt oft nicht gerechtfertigt. Es gibt aber Ausnahmen – zum Beispiel bei langen Standzeiten oder Reisen mit mehreren Personen.
Die Auswahl an Zeltformen ist groß und reicht vom Tunnelzelt bis zum Pavillon. Welcher Typ passt, hängt unter anderem von der Reisedauer, der Fahrzeuggröße und dem persönlichen Bedarf ab. Und: Das Angebot wächst stetig.
Wir werfen einen Blick auf ausgewählte, teilweise neue Vorzeltmodelle: Kampa Cross Air TC, Vango Versos Air Low, EuroTrail San Marino Air, Outwell Talladega Air und das Vango Tailgate Hub II Low als einziges Vorzelt in der Auswahl mit Gestänge
Marktübersicht Vorzelte für Campingbusse und Kastenwagen 2025: In dieser Übersicht findest du eine Auswahl weiterer Vorzelte speziell für Campingbusse und/oder Kastenwagen.
Welche Wassersäule sollte ein Vorzelt haben, damit es auch bei Regen dicht bleibt?
3.000 Millimeter gelten hier als praxisbewährter Mindestwert – und sind bei vielen Herstellern Standard. Noch mehr bietet beispielsweise das Kampa-Zelt in unserem Test mit 6.000 Millimetern. Klar ist aber auch: Diese Werte sind nicht dauerhaft garantiert. Mit der Zeit reduziert sich die schützende Beschichtung durch Reibung.
Eine Schwachstelle bleiben die Reißverschlüsse – hier setzen die meisten Marken auf Abdeckstreifen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Zusätzlich schützen kleine Vordächer besonders exponierte Stellen.
Ein weiteres Detail sind auch Moskitonetze. Gute Belüftung bei gleichzeitigem Insektenschutz ist für viele Camper ein Muss – und entscheidet oft darüber, ob man sich im Zelt wirklich wohlfühlt.
Was kostet ein Vorzelt?
Wer sich für ein hochwertiges Vorzelt entscheidet, sollte mit plus minus 800 Euro rechnen – je nach Ausstattung sind auch deutlich höhere Preise möglich. Hinzu kommen Kosten für passendes Zubehör, etwa für die Verbindungsschleuse zum Fahrzeug oder eine optionale Schlafkabine. Eine Hubpumpe ist bei allen getesteten Modellen im Lieferumfang enthalten, für bequemes Aufpumpen bieten viele Hersteller zusätzlich eine elektrische Variante an.
Zu beachten ist das mitunter ziemlich hohe Gewicht: Luftvorzelte bringen je nach Modell zwischen 19 und 25,2 Kilogramm auf die Waage.
Vorzelte mit Luftgestänge sind bei den meisten Herstellern inzwischen Standard – dennoch hat auch das klassische Gestänge nach wie vor seine Vorteile.
Der Zeltaufbau
Luftvorzelte lassen sich schnell und meist ohne große Mühe aufbauen. Optisch sind die dicken Luftschläuche zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, zumal die Luftzelte samt Equipment schwerer und sperriger sind als Gestängezelte – und somit auch mehr Stauraum im Fahrzeug benötigen.
Dafür ist die Auswahl an Luftvorzelten inzwischen deutlich größer gegenüber Gestängezelten. Der höhere Preis allein ist dabei kein Argument gegen das System – die Unterschiede zu vergleichbaren Gestängezelten fallen je nach Ausstattung unterschiedlich aus.
Kursierende Vorurteile über mangelnde Haltbarkeit oder Stabilität von Luftvorzelten konnten in unserem Test nicht bestätigt werden. Alle getesteten Modelle waren sauber verarbeitet und standen – korrekt abgespannt – auch bei Wind zuverlässig. Luftschläuche, die prall gefüllt sind, geben kaum nach und erweisen sich in der Praxis sogar als stabiler als manch leichtes Fiberglasgestänge. Für den Notfall liegt immer ein Reparaturset bei; Butylband und Panzertape leisten zusätzlich gute Dienste.
Luftvorzelte | Gestängezelte |
---|---|
+ Aufbau und Handling schnell & einfach | - Aufbau durch die Stangen zeitaufwendiger und komplexer |
+ noch schnellerer Aufbau mit elektrischer Pumpe statt Hand-/Fußpumpe allerdings auch lauter | |
- durch schweren, festen Stoff der Luftschläuche und zusätzliche Pumpe höheres Gewicht | + weniger Gewicht dank Aluminium- oder Fiberglasgestänge, + Stoff wiegt ohne Luftschläuche weniger |
- hohe Materialqualität der Luftschläuche sehr wichtig, sonst drohen Undichtigkeiten | |
- sperriger/höheres Packmaß, umständlicherer Abbau (Luftablassen vor dem Zusammenlegen) | + geringeres Packmaß, dafür zusätzliche Gestängetasche nötig |
+ richtig gefüllte Luftschläuche bei richtiger Abspannung des Zelts nicht mehr oder weniger anfällig bei Sturm. Vorsicht beim Hantieren mit spitzen Gegenständen | + bei korrekter Abspannung des Zelts stabilerer Stand |
- ggf. eingeschränkte Bewegungsfreiheit im Zeltinneren kann aufgrund der dicken Luftschläuche | + mehr Bewegungsfreiheit und Deckenhöhe |
+ oft erweiterbar mit Modulen | - externe Erweiterungsmöglichkeiten eingeschränkt erhältlich |
- Preis oftmals höher gegenüber Stangenzelten | + oft günstiger als Luftvorzelte |
+ mehr Auswahl | - Auswahl an Gestängezelte inzwischen geringer |
- Luftzelte eignen sich weniger für den Dauereinsatz | - bedingt für den Dauereinsatz geeignet |
- ggf. gewöhnungsbedürftig: die dicken Stangenwülste der Luftzelte | + vertraute, klassische Optik |
Fast alle getesteten Vorzelte verfügen über einen fest eingenähten Boden. Das bringt klare Vorteile: Regenwasser bleibt draußen, Insekten ebenso – und Kondenswasser bildet sich deutlich weniger. Zwei Ausnahmen im Testfeld: das Vango Tailgate Hub II Low und das Kampa Cross Air TC. Beide setzen auf eine herausnehmbare Bodenwanne. Diese Lösung funktioniert dann gut, wenn die Seitenwände hoch genug gezogen sind, um bei Regen keine Schwachstelle zu bieten.
Allerdings sind nicht auf jedem Campingplatz fest eingenähte Böden, insbesondere zusätzliche Unterlagen unter dem Zelt gern gesehen – teils sind sie sogar verboten. Der Grund liegt auf der Hand: Wer das Zelt tagelang luftdicht aufs Gras stellt, hinterlässt oft eine gelbe, plattgedrückte Rasenfläche – zum Ärger des nächsten Campers. Vorher also besser in die Platzordnung schauen und auf Unterlagen verzichten, die die Sauerstoffzufuhr komplett abschneiden.
Ein Vorteil von Zelten mit einhängbarer Bodenwanne: Der Boden lässt sich bei Bedarf einfach entfernen und separat reinigen – praktisch und pflegeleicht. In Mitteleuropa mit viel Feuchtigkeit und sattem Gras spielt das eher eine Rolle als in südeuropäischen Regionen mit trockenen oder sandigen Böden.
Ausführlicher Praxistest in der aktuellen CamperVans
In der neuen Ausgabe von CamperVans haben wir fünf Vorzelte für Campingbusse getestet. Die Ausgabe findest du ab dem 20. Mai 2025 in Handel oder in unserem Onlineshop.
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Outwell Talladega Air
Mit 19 Kilogramm ist das Talladega Air von Outwell das leichteste Luftzelt im Test. Es wird parallel zum Fahrzeug aufgebaut und nutzt damit die Stellfläche effizient. Das Abspannen erfordert etwas Geduld, ist aber für die Stabilität unerlässlich. Die Durchgangshöhe – vor allem zum Fahrzeug hin – fällt etwas knapp aus.
Punkten kann das Modell mit solider Verarbeitungsqualität, einer gelungenen Raumaufteilung und dem größten Vordach im Vergleichsfeld. Preis: 889,95 Euro (UVP). www.outwell.com
Kampa Cross Air TC
Das Cross Air TC von Kampa punktet im Test mit dem angenehmsten Raumklima. Der atmungsaktive Baumwoll-Mischstoff (TC) wirkt temperaturausgleichend und ist gleichzeitig wasserabweisend – ein spürbarer Unterschied bei wechselhaftem Wetter.
Mit einer Firsthöhe von 240 Zentimetern bietet das Zelt viel Kopffreiheit und ein wohnliches Raumgefühl. Ideal für alle, die im Campingalltag nicht auf Komfort verzichten wollen. Preis: 979 Euro (UVP).
www.kampaoutdoors.com
EuroTrail San Marino Air
Wer beim Campen Wert auf viel Platz und Stehhöhe legt, findet im San Marino Air von EuroTrail eine passende Option. Mit 225 Zentimetern Deckenhöhe gehört es zu den höchsten Zelten im Vergleich.
Zwei zusätzliche Lüftungsöffnungen mit Moskitonetzen sorgen gemeinsam mit dem fest eingenähten Boden für zuverlässigen Insektenschutz und eine gute Belüftung – besonders an warmen Tagen ein Pluspunkt.
Preis: 879,95 Euro (UVP)
www.eurotrail.info | Erhältlich über: www.zeltespezialist.de
Vango Versos Air Low
Modular, durchdacht und vielseitig: Das Versos Air Low von Vango richtet sich an Camper, die maximale Flexibilität schätzen.
Dank variabler Aufbaurichtung und einhängbarer Schlafkabinen ergeben sich bis zu 18 Kombionationen – das ist im Testfeld einzigartig. Auch Verarbeitung und Design machen einen hochwertigen Eindruck.
Einziger Wermutstropfen: der hohe Preis mit 1.425 Euro (UVP).
www.vango-eu.com
Vango Tailgate Hub II Low
Kompakt, leicht und schnell aufgebaut: Das Tailgate Hub II Low von Vango richtet sich an Camper mit überschaubarem Platzbedarf. Das freistehende Gestängezelt eignet sich vor allem als überdachter Unterstand für Ausrüstung oder als unkomplizierter Wetterschutz bei kurzen Stopps. Für längere Aufenthalte im Zelt fehlt es allerdings an ausreichender Belüftung.
www.vango-eu.com
Die Testbriefe zu den Vorzelten mit sämtlichen technischen Daten findest du hier.
Westfield Orion II
Ein Zelt für (fast) alle: Das überarbeitete Westfield Orion II deckt mit drei Schleusengrößen Fahrzeuge von 180 bis 270 Zentimetern ab – vom Campingbus bis zum großen Wohnmobil. Das schlichte Design wirkt hochwertig, das wetterfeste HydroTech Cotton Touch-Material bringt eine satte Wassersäule von 6.000 Millimetern mit.
Der Aufbau gelingt schnell und intuitiv. Neu: Dachluftstreben ermöglichen das Aufpumpen des Hauptzelts von nur einem Punkt aus – nach zwei Minuten steht das Zelt. Die Seitenteile lassen sich per Reißverschluss andocken, auf Wunsch kann daraus ein freistehender Pavillon werden. Eine optionale Schlafkabine ist ebenfalls erhältlich.
Belüftung gibt’s durch Seitenteile mit Fliegengittern, Vorderwand (mit kleinem Vordach und Tür) und Rückwand sind ebenfalls Teil des Pakets. Ein Gummiband zum Hochspannen des Eingangs fehlt, wäre aber praktisch. Super: Der mitgelieferte Boden lässt sich überlappend verlegen, per Klett fixieren oder eben ganz weglassen. Ist das Zelt nicht mit dem Fahrzeug verbunden, kann die Rückwand verschlossen werden und das Zelt bleibt freistehend auf dem Stellplatz zurück.
Fazit: Viel Licht, viel Platz, schneller Aufbau dank Advanced Air System – das Orion II ist ein rundum komfortables Luftzelt. Einzige Haken: das Gewicht und der Preis.
www.westfield-tqc.com | Erhältlich über: www.frankana.de
Westfield Orion II: Technische Daten
Preis: 1.249 Euro (UVP)
Schleuse: 209,95 Euro (UVP)
Passende Schleusen für Anbauhöhen / Fahrzeughöhen: 180–200 cm / 210–240 cm / 240–270 cm
Gestänge: Airtube
Kedergröße Drive-Away: 4 mm / 6 mm
Material: HydroTech® Cotton Touch – UV-beständig, wasserabweisend
Wassersäule: 6.000 mm
Maße aufgebaut (B x T x H): 300 x 220/250 (+ Schleuse 90) x 220 cm
Packmaß: 98 x 34 x 34 cm / 100 x 42 x 35 cm
Gewicht: 26,6 kg (Schleuse 5,1 kg)
Optionales Zubehör: Anbau, Innenzelt, Bodenwanne, Kederadapter-Set, elektrische Pumpe
Lieferumfang: Zelt, Dachstangen-Set, Pumpe, Abspannmaterial
Das Rally Air Tour 260 Drive-Away von Dometic ist ein freistehendes, aufblasbares Wohnmobilvorzelt, das sich auf mehrere Arten an den Camper anschließen lässt: Entweder wird die Verbindungsschleuse mit Hilfe von Abspannseilen über das Fahrzeugdach gezogen, alternativ lässt sich das Zelt dank des integrierten Keders in der Schleuse unkompliziert andocken oder auch frei auf dem Stellplatz zurücklassen.
Das Rally Air Tour punktet mit Vielseitigkeit und eignet sich besonders für Camper, die längere Zeit an einem Ort verbringen möchten. Das Material vermittelt einen robusten Eindruck, allerdings erfordert der Aufbau etwas Geduld – unser einziger wirklicher Kritikpunkt. Bis alle sechs Fronten korrekt positioniert und das Zelt vollständig abgespannt ist, vergehen gut 30 Minuten. Die zahlreichen Reißverschlüsse sind zwar gut gegen Nässe abdedichtet, könnten jedoch leichtgängiger sein.
Die gesamte Konstruktion lässt sich dank AirFrame-Technologie über ein einzelnes Ventil aufpumpen – allerdings ohne Doppelhubpumpe. Die Ablassventile sind nach vorne ausgerichtet und gut erreichbar. Besonders praktisch: Dometic hat acht Sicherheitsventile eingebaut, sodass bei einem Defekt nur eine Luftkammer betroffen ist und das Zelt trotzdem steht.
Mit einer Tiefe von 260 cm bietet das Vorzelt viel Platz für Campingmöbel und eine großzügige Kopffreiheit. Die warme Luft sammelt sich im oberen Bereich unter dem Dach, während integrierte Belüftungsöffnungen für eine gute Luftzirkulation und ein angenehmes Raumklima sorgen. Zwei Dachfenster über den Vordertüren lassen zusätzlich Tageslicht hinein, große Fensterfronten sorgen für Helligkeit im Innenraum. Vorhänge, die mit Clips befestigt werden können, sind im Lieferumfang enthalten und schaffen ein gemütliches Ambiente. Die Seitenwände bestehen jeweils aus einer Kombination aus Fenstern und Mesh, was für zusätzliche Luftzufuhr sorgt. Ein integriertes Vordach ermöglicht den trockenen Zugang zum Zelt.
Insgesamt ist das Dometic Rally Air Tour 260 Drive-Away eine Empfehlung für Camper mit ausreichend Stauraum und Zuladungskapazität. Abgesehen vom etwas aufwändigeren Aufbau überzeugt das Zelt durch Stabilität, Helligkeit und ein großzügiges Raumgefühl.
Dometic Rally Air Tour 260 DA: Technische Daten
Preis: 1.630 Euro (UVP)
Schleusen passend für Anbauhöhen/Fahrzeughöhen: 220 – 300 cm
Gestänge: Luftschläuche
Kedermaß für Drive-Away-Funktion: 7 mm
Material: Weathershield Tour – robustes, wetterfestes Polyester (300 Denier)
Wassersäule: 6.000 mm
Abmessungen aufgebaut (B x T x H): 260 x 250 (+ Schleuse 90) cm
Packmaß: 31 x 93 x 56 cm
Gewicht: 32,43 kg
Optionales Zubehör: Fliegengitter, Zeltteppich, Sturmbandset, elektrische Pumpe
Lieferumfang: Pumpe, Heringe
Das Prinzip ist simpel und effektiv: Kederschienen verfügen über eine Nut, in die der Keder – ein verstärkter Stoffstreifen mit eingearbeiteter Kunststoffwulst am Zelt- oder Sonnensegelrand – eingeschoben wird. So entsteht eine stabile, regendichte und dennoch flexible Verbindung zwischen Vorzelt (mit oder ohne Schleuse) oder Tarp und dem Fahrzeug. Die Kederschiene kann am Fahrzeug oder an der Markise angebracht sein.
Die Kunststoffleiste, rund und ummantelt, ist in verschiedenen Größen erhältlich – und passt nicht immer in jede Schiene. Für die richtige Wahl sind der Innendurchmesser und die Öffnungsweite der Kederschiene entscheidend. Der Innendurchmesser der Schiene sollte mindestens einen Millimeter größer sein als der Keder, damit dieser bis zum Ende der Schiene gleiten kann. Kleinere Keder sind ebenfalls möglich, allerdings muss hier der Innendurchmesser des Keders mindestens einen Millimeter größer als die Öffnungsweite der Schiene sein, damit er sicher sitzt.
Zur Veranschaulichung: Eine Kederschiene mit sechs Millimeter Innendurchmesser nimmt einen Keder mit vier bis fünf Millimeter Durchmesser inklusive Ummantelung auf, bei einer Schiene mit neun Millimetern sind es entsprechend sieben bis acht Millimeter.
Kederadapter
Passt der Keder des Vorzelts nicht in die Kederschiene, kommen sogenannte Kederadapter zum Einsatz. Diese gleichen den Größenunterschied aus, indem sie zwei Kederbänder in unterschiedlichen Größen und eine Doppelkederschiene kombinieren. Mit speziellen Drive-Away-Verbindungen lässt sich das Zelt zudem problemlos vom Fahrzeug trennen, ohne es abbauen zu müssen. Manche Varianten arbeiten sogar magnetisch.
Besondere Herausforderung für Ford Nugget-Fahrer: Aufgrund der nach hinten oben schräg verlaufenden Schiebetür lässt sich das Vorzelt nicht direkt in der Kederschiene am Fahrzeug einziehen, da die Schleuse an der Tür anstoßen würde. Empfehlenswert ist hier die Kederschiene an der Markise zu nutzen, diese nur leicht auszufahren und vorsichtig mit einem Adapter zu arbeiten.
Fazit
Grundsätzlich erfüllten alle getesteten Vorzelte ihren Zweck. Die zentrale Frage bleibt: Ist der zusätzliche Komfort den Mehraufwand und das höhere Gewicht wert? Aus persönlicher Sicht lohnt sich ein Vorzelt besonders für Camper, die mehrere Tage an einem Ort bleiben und von dort aus Ausflüge unternehmen möchten. Wer hingegen häufig den Standort wechselt, ist mit einem Tarp oder einem leichten Markisenvorzelt meist besser beraten.
Weitere Vorzelte für Camper findest du in dieser Marktübersicht oder bei großen Zeltherstellern wie Dwt-Zelte, Isabella, Wigo-Zelte oder Dorema.