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Offroad-Fahrbericht: Terracamper Tecamp mit Seikel-Optimierung

20.05.2025
Bild & Text: Andreas Güldenfuß

Nicht mehr ganz neu, dafür endlich fast fertig: Die neue Basis, der Ford Transit Custom oder auch der VW New Transporter, kommt ins Rollen.

Okay, der Ford zuerst – wobei der VW vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, denn die Ausbauer und Umbauer haben ja schon auf der identischen Plattform des Transit erfolgreich geübt. Prinzipiell wurde ja schon alles über den Neuen gesagt, der größte Unterschied in der Konfiguration ist, dass es den Ford auch mit 136 PS, 8-Gang-Wandlerautomatik und Allrad gibt, den VW mit 150 PS als Stufung zum jeweiligen Topmodell mit 170 PS.

Allradantrieb mit verschiedenen Fahrmodi

Bei der Basis, in diesem Fall Ford, wird der intelligente Allradantrieb als Sicherheitsfeature gesehen. Verschiedene Modi für verschiedene Verhältnisse können die Abstimmung noch ein bisschen beeinflussen. „Normal“, „Schlamm/Spurrillen“, „Rutschig“, „Ziehen/Transportieren“ oder „Eco“ stehen zur Auswahl. Der Schlamm-Modus ist sozusagen der permanente Antrieb in dem die Kraft gleichmäßig auf Vorder- und Hinterachse verteilt wird wo das Differential entscheidet welches Rad angetrieben wird. Dann kommt wieder die Elektronik ins Spiel die mit Bremseingriffen für Spurtreue und Vorwärtskommen sorgt – wenn es nicht gar zu rutschig ist.

Den ersten Test, auch in gröberem Gelände, hat der Ford Custom 4x4 auf jeden Fall mit Bravour bestanden.
Foto: Andreas Güldenfuß

Differential-Sperre folgt

Eine manuell zuschaltbare Sperre – wie es für frontgetriebene Version für die Vorderachse gibt oder es bisher beim VW für die Hinterachse beim Allrad gab – wird von Ford für den 4×4 nicht angeboten. Allerdings sind hier schon verschiedene Anbieter am Zug und konstruieren eine Nachrüstlösung – für den großen Transit gibt es diverse Lösungen und am Custom ist Seikel ganz kurz vor der Fertigstellung.

Optimierter Terracamper im Offroad-Test

Bei unserem Test im Rahmen des Seikel-Fahrtrainings in Bad Kissingen war man natürlich ohne Sperre etwas skeptisch – aber auch den 4Motions genügend ohne Sperre dabei die den Parkour meistern mussten. Natürlich haben die Chefs Kanittha und Lars davor schon viel auf ihrem neu angelegten Offroad-Parcours direkt vor der Werkstatt in Calden ordentlich probiert und weiterentwickelt, aber jetzt so live mit all den Terracamper-Kunden auf ihren VWs war schon ein Erlebnis.

Ausstattung und Optionen

Die Ausstattung basiert natürlich auf der bewährten Basis vom TECAMP für den T6.1 angepasst an die neuen Maße. Also ganz praktisch, denn mehr Platz. Praktischer Schienenboden für die Möbel und bis zu sechs Sitzplätzen, Fußbodenheizung, Warmwasserboiler, Regalsystem und natürlich Küche mit Spirituskocher, großem Wassertank und Kühlbox. In der Basis bietet der Fernreise-Ford ein klappbares Bett unten mit 2,0 mal 1,30 Meter unten. Im Aufstelldach kommt man auf 2,0 mal 1,20 Meter – mal schauen was beim kommenden Xtreme Open-Sky Dach herauskommt.

Der Ausbau basiert auf dem TECAMP, der auch schon auf VW T6.1 verfügbar war.
Foto: Andreas Güldenfuß

Um den hochwertigen und bekannten Ausbau geht es hier aber gar nicht, der Terracamper lässt sich individuell anpassen, dass fast jedes Fahrzeug ein Unikat ist.

Wichtiger sind in diesem Fall die Offroad-Optionen die es bereits für den Ford und später auch für den VW gibt: Zum Beispiel der komplette Unterfahrschutz für Motor, Tank, Differential und die Rockslider für die Schweller. Dann noch die Höherlegung um 45 Millimeter und die All-Terrain-Bereifung. Auch wichtig dazu die Tachoangleichung und Bergeösen – falls der Luftdruck nicht abgesenkt wurde.

Souverän im Gelände

Egal, die Aufregung war groß. Die Überraschung, völlig unnötig. Nachdem die richtigen, besser gesagt die falschen, Assistenten ausgeschaltet waren ist der Tourneo völlig unbeeindruckt mit seinen 177 PS und der Wandlerautomatik über den Parcours gefahren. Selbst absichtliche Fahrfehler hat der Ford wieder ausgebügelt, schlimmstenfalls auf den zweiten Anlauf. Okay, die Teststrecke wurde immer einfacher, die Ideallinie immer trockener, aber selbst die absichtliche Fahrt in die letzten großen Schlammlöcher haben den TECAMP nicht gestoppt.

 

Fazit

Also kann man sich schon freuen auf das was kommt. Die Differential-Sperre gibt es bald zum Nachrüsten, der Innenraum ist größer und der Rest – zumindest ist der Ford in der Basis etwas günstiger als der VW. Das Wichtigste ist aber, die Zeit der kompakten Offroad-Camper ist nicht vorbei. Rund fünf Meter lang, knapp über zwei Meter hoch, alltagstauglich mit Komfort für lange Strecken. So soll es sein.

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