Die Darmstädter Campingbus-Schmiede SpaceCamper hat sich für die Saison 2026 den neuen Volkswagen Caravelle vorgenommen. Der bekannte Ausbau Classic+ wurde dabei um einige Besonderheiten angereichert.
Bäm, Bäm, Bäm! Dass sich die SpaceCamper-Sitzbank mit drei Handgriffen zur Liegefläche umbauen lässt, ist schon lange bekannt. Diese Eigenschaft bildet auch den Kern des neuen Classic+, eines kompakten Campers auf Basis des neuen Volkswagen Caravelle. Die Entscheidung, sich neben dem Multivan-Ausbau des letzten Jahres auch den etwas längeren Caravelle vorzunehmen hat nicht nur praktische und finanzielle Gründe, sondern auch eine lange Tradition: Die allerersten Ausbauten von SpaceCamper fanden vor 20 Jahren auf VW Caravelle statt.
Geprägt wird der Innenausbau durch die zwei Schiebetüren, die immer mehr Einzug in das Segment der kompakten Camper halten. Der Grundriss ist indes traditionell, in Fahrtrichtung links finden wir die Möbelzeile, oben das klassische Aufstelldach.
Doch damit die zweite Schiebetür auch genutzt werden kann, ist die Küche als vorderster Baustein der Möbelzeile nach außen schwenkbar. So kann man draußen kochen und auch von links einsteigen. Möchte man sein Basislager weiter ausbauen, kann man den Küchenblock auch ganz aus dem Fahrzeug nehmen und zum Beispiel im Vorzelt platzieren. Ausklappbare Beine aus Aluminium-Vierkantrohr sorgen für einen sicheren Stand der Küche.
So absurd das auch klingt: im SpaceCamper Classic+ sorgt tatsächlich ein Schrank für mehr Platz beim Schlafen. Ben Wawra, Gründer von SpaceCamper, erklärt es folgendermaßen: „Die Einen wollen immer ein möglichst breites Bett. Jeden Zentimeter nutzen. Die anderen geben sich unten mit weniger Platz zufrieden, wenn sie dafür einen seitlichen Schrank mit zusätzlichem Stauraum haben. Wir haben beides kombiniert.“
In der Praxis sieht das so aus: Der hintere Schrank ist horizontal zweigeteilt. Der obere Bereich, etwa 25 Zentimeter unterhalb der Dachlinie, ist fest und hat zwei Klappen, die magnetisch verriegelt werden. Darunter, etwa auf der Ebene der Liegefläche, finden wir zwei weitere, größere Klappen. Vor ihnen liegt ein 12 Zentimeter breites Polsterstück, das als Verbreiterung der Liegefläche dient. Zuerst muss dieses Polster entfernt werden, dann die linke große Klappe geöffnet und ein rotes Band gezogen werden. Dann klappt der untere Teil des Schrankes nach vorne. Lässt man das Band los, verriegelt sich die Front des klappbaren Schrankes. Das Zuklappen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
In diesem raffinierten Kleiderschrank versteckt sich ein weiteres Feature: Ein Kleiderhaken im oberen Bereich, an dem ein Kleidchen oder ein Sakko aufgehängt werden können. Die Kleidungsstücke hängen dann knitterfrei bis unter das Bett durch – selbst dann, wenn die seitlichen Schränke eingeklappt werden.
Der Grundpreis des SpaceCamper Classic+ beträgt in der absoluten Basisausführung, sprich mit 110 PS, Schaltgetriebe und ohne Aufstelldach, aktuell 74 950 Euro. Nicht verbaut ist dann der praktische Heckauszug, der den Transport von Campingzubehör oder Alltagskram erheblich erleichtert. Einen Classic+ Caravelle mit Aufstelldach, 150 PS und Automatik gibt es für 89 950 Euro, während die Premiumvariante mit 4Motion-Allrad und 170 PS ganze 115 500 Euro kostet. Der Caravelle mit dem kurzen Radstand ist 5,05 Meter lang und 2,27 Meter breit. Die Höhe von 1,98 Metern bleibt auch mit Aufstelldach, sodass der Classic+ weiterhin tiefgaragentauglich ist.
Geschlafen wird entweder auf der 1,10 x 2 Meter großen Zwei-Schicht-Matratze im Aufstelldach, die mit Tellerfedern unterfedert und auch unterlüftet ist, oder auf der Rückbank, die eine Liegefläche von 1,38 x 2 Meter bietet. Durch die bereits erwähnte Matratzenerweiterung kann die Breite auf 1,5 Meter wachsen.