> Ququq KombiBox für Hochdachkombis

QUQUQ Campingbox im Test: Vom Alltagsauto zum Camper in einer Minute

11.11.2025
Text: Maike Leitholf | Bild: Maike Leitholf

Mit der QUQUQ KombiBox verwandelt sich der Alltagskombi in wenigen Handgriffen in einen kompakten Camper. Einfach auspacken, Bett aufklappen, Kocher rausziehen – und los geht’s zu spontanen Auszeiten unterwegs.

Mit der Ququq KombiBox vom Kombi zum Minicamper

Freitagabend, die Arbeitswoche ist geschafft. Noch einmal zeigt sich der Spätsommer von seiner besten Seite und die Lust auf freie Tage draußen wächst. Also schnell Sachen packen und los – vielleicht an einen See oder spontan auf ein Festival? Nur: Das passende Campingfahrzeug fehlt. Ein Zelt wäre die schnelle Lösung, doch die Lust auf Isomatte und Zeltaufbau hält sich in Grenzen. Schließlich schläft es sich im gemütlichen Bett deutlich besser.

Campingboxen bieten hier eine Lösung. Sie passen in Kombis oder Hochdachkombis und verwandeln Alltagsautos innerhalb weniger Minuten in Minicamper. Box in den Kofferraum, Bett ausklappen, Kochstelle ausziehen – und schon ist aus dem Pkw ein kleiner Camper. Wer spontan bleiben möchte, ohne gleich in einen Campervan zu investieren, findet hier eine clevere Lösung für kurze Auszeiten.

Die Idee aus Deutschland

Eine der bekanntesten Campingboxen kommt aus Deutschland: die Ququq Campingbox. Vor über zehn Jahren gehörte das kleine Unternehmen zu den ersten, die Hochdachkombis oder Vans in Mini-Camper verwandeln konnten – schnell, kompakt, praktisch.

Die Idee dazu hatte Ququq-Gründer Ulrich Vielmetter 2010 im Familienurlaub. Beim Beladen des Renault Kangoos seiner Frau mit Einkäufen kam ihm die zündende Idee: eine Box, die alles Nötige fürs mobile Campingleben trägt und ohne Umbau ins Auto passt. Nach Prototypenbau und Tests folgte die Serienproduktion, die Marke Ququq war geboren.

Der Name ist kein Zufall: Wie der Kuckuck, der seine Eier in fremde Nester legt, schlüpft die Box ins Heck verschiedenster Autos. Von Beginn an galt: so einfach wie möglich, so vollständig wie nötig. Box rein, Spanngurte festzurren – fertig.

Varianten für viele Fahrzeuge

Heute gibt es die patentierte Ququq-Box in mehreren Varianten, angepasst an unterschiedliche Fahrzeuge: die KombiBox für Hochdachkombis wie VW Caddy oder Renault Kangoo, die MidiBox für Vans à la Opel Zafira Life oder Toyota Proace, die BusBox für VW T7 oder Mercedes Vito und Lösungen für Geländewagen wie den Land Rover Defender. Gefertigt werden die Boxen in Hattingen, unterwegs mit ihren Besitzern weltweit.

Aufbau und Ausstattung

Die Grundidee: eine stabile Kiste aus wasserfest verleimten und mit Phenolharz beschichteten Multiplexplatten mit Alukanten, ausgestattet mit Schwerlastauszügen sowie Klappen und Scharnieren aus Stahl. Obenauf sitzt das klappbare Bettgestell mit einer dreiteiligen, zehn Zentimeter dicken Kaltschaummatratze. Klappt man es nach vorn, entsteht eine Liegefläche von bis zu 1,95 × 1,10 Metern.

Unten versteckt sich auf einem Auszug die Küche: ein zweiflammiger Gaskocher, vor Wind geschützt durch einen aufstellbaren Deckel. Der Kocher kann auch herausgenommen und an einem anderen Ort genutzt werden. Dazu kommen zwei Wasserkanister mit je zehn Liter Fassungsvermögen zum Abspülen oder Kochen, zwei eckige Edelstahl-Schüsseln und Stauraum für Töpfe, Pfannen und Geschirr. Der Auszug in der Mitte der Box nimmt eine kleine Dometic-Kühlbox auf, die optional geordert werden kann. Auch zwei kleine, im Testmuster mitgelieferte Faltstühle passen in die Box.

Praxis: KombiBox im Opel Combo Life

Für den Test steht ein Opel Combo Life in Maxilänge zur Verfügung, passend dazu ausgestattet mit der Ququq KombiBox. Beim Einladen zeigt sich: ganz allein geht es nicht. Rund 60 Kilogramm wiegt das gute Stück, also auf jeden Fall zu zweit anpacken. Mit den seitlichen Griffen lässt sich die Box dann aber schnell ins Heck heben. Nach ein paar Versuchen sitzt sie fest, Spanngurte anlegen – fertig.

Auch wenn man meinen sollte, dass die Box besonders bei jüngeren Leuten, die diese auf Festivals oder bei Wochenendtrips einsetzen wollen, ankommt: Auch bei Campern im Rentenalter, die sich für ihre Reisen kein eigenes Campingfahrzeug zulegen wollen, erfreut sich die Ququq-Box laut Hersteller großer Beliebtheit.

Im Alltag zeigt sich die KombiBox als verlässlicher Begleiter. Zum Kochen öffnet man die Heckklappe des Autos sowie die Klappe der Box und zieht den zweigeteilten Küchenauszug heraus. Dank Windschutz bleibt die Flamme stabil, betrieben wird mit handelsüblichen 227-Gramm-Gaskartuschen. Zwei davon gehörten zum Lieferumfang der Testbox, Nachschub gibt es günstig im Baumarkt. Für Pasta, Kaffee oder Gemüsepfanne reicht die Leistung allemal.

Die optionale 15-Liter-Kühlbox von Dometic hielt Getränke und Lebensmittel zuverlässig kühl, auch wenn für längere Standzeiten eine externe Stromquelle wie eine Powerstation sinnvoll ist. Das Kabel reichte im Combo Life XL zwar von der Kühlbox bis zum Zigarettenanzünder, jedoch nicht, um sie im ausgezogenen Zustand angeschlossen zu lassen. Die Auszüge lassen sich leicht herausziehen, das Material wirkt hochwertig, nichts klemmt. Einzig das Geschirr klappert im Staufach unter dem Kocher leicht, aber mit ein paar Tüchern zwischen den Teilen ist hier schnell Abhilfe geschaffen.

Kochen, Schlafen, Leben

Und wie schläft es sich? Erstaunlich gut. Die Kaltschaummatratze mit abnehmbarem und waschbarem Stoffbezug ist zehn Zentimeter dick und eher fest, aber angenehm. Sie wurde sowohl von leichteren als auch schwereren Testern als bequem empfunden. Eine Unterfederung gibt es keine, dies gleicht die relativ dicke Matratze aber problemlos aus.

Die drei Matratzensegmente sind so gefaltet, dass sich das Bett mit einem Handgriff ausklappen lässt. Das geht problemlos auch allein, zu zweit aber etwas schneller. Vorher wird die Rücksitzbank umgelegt. Das Bett wird dann, je nach Fahrzeug- beziehungsweise Boxtyp, entweder auf die mitgelieferten Klappbeine gestützt oder mit stabilen Schnüren an den Kopfstützen der Vordersitze befestigt. Hier gilt es, bei der ersten Montage ein wenig Feinarbeit beim Justieren einzusetzen, damit das Bett auf beiden Seiten sowie vorn und hinten auf gleicher Höhe hängt.

Für zwei Personen reicht die Liegefläche gut aus und auch Camper mit 1,90 Meter Körperlänge fühlen sich wohl. Hier zeigt sich dann auch ein Vorteil des langen Opel Combos, denn die Vordersitze müssen nicht erst nach vorn geschoben oder umgeklappt werden, damit ausreichend Platz fürs Bett entsteht. Wer mehr Platz oder Stauraum braucht, kombiniert die Box mit einem Heckzelt – so entsteht zusätzlicher Raum zum Umziehen, Kochen oder Verstauen. Wer zu dritt oder viert mit Kombi und Campingbox in den Urlaub starten möchte, ist ohnehin mit einem oder zwei Zelten zur Schlaf- und Wohnraumerweiterung gut beraten.

Der zweiflammige Gaskocher liefert genügend Leistung für Pasta, Kaffee oder Gemüsepfanne. Alles lässt sich unkompliziert aus dem Auszug ziehen. Zwei Wasserkanister reichten für mehrere Tage; die Schüsseln und der Windschutz machen das Kochen einfach.

Ein klarer Vorteil: Die Ququq-Box wird nicht fest eingebaut. Sie gilt als Ladung und muss nicht eingetragen werden. Das macht sie interessant für alle, die ihr Auto im Alltag als Familien- oder Arbeitsfahrzeug nutzen und nur gelegentlich in den Camper-Modus wechseln wollen. Wird das Fahrzeug gewechselt, zieht die Box einfach mit um. Ansonsten kann sie im Keller oder der Garage lagern – oder mit Matratze obendrauf sogar als Gästebett dienen. Und: Alle Sitzplätze können auch dann genutzt werden, wenn die Box im Kofferraum steht.

Kleine Einschränkungen

Natürlich gibt es auch kleine Einschränkungen. Das Gewicht ist nicht zu unterschätzen, ebenso braucht man einen Platz zum Lagern – wenngleich die Box daheim auch als spontanes Gästebett dienen könnte. Im Auto selbst bleibt durch die Box weniger Raum für Gepäck, auch eine Toilette ist nicht integriert. Wer autark unterwegs sein will, muss also zusätzlich planen.

Dazu kommen kleine Details: Die Halterungen am Bettgestell hinterlassen Abdrücke an den Sitzen, die sich zwar wieder zurückbilden, aber störend wirken können. Eine kleine Abhilfe dagegen bieten die beiliegenden Polsterschoner. Doch auch ohne diese bildeten sich die Abdrücke auch nach gut einer Woche Testzeit anstandslos wieder zurück. Die mitgelieferten Stühle sind eher Behelfs- als Dauerlösung – zwar stabil, aber zu klein für durchschnittliche Erwachsene. Und das Kabel der optionalen Kühlbox könnte für größere Autos etwas länger ausfallen.

Provision und Unabhängigkeit

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Fazit

Das Fazit nach neun Tagen Testeinsatz: Die Ququq KombiBox hält, was sie verspricht. Sie macht aus einem Alltagsauto in kürzester Zeit einen kleinen Camper, ist stabil, praktisch und auf das Wesentliche reduziert. Alles Nötige ist dabei, sodass der spontane Wochenendtrip praktisch sofort starten kann. Die kompakte Camping-Kiste bewährt sich dabei als robust, unkompliziert und komfortabel.

Kleine Schwächen wie das Gewicht oder der begrenztere Stauraum sind verschmerzbar, wenn man das Konzept versteht: kein Luxus, kein überflüssiges Beiwerk, sondern ein durchdachtes, solides Stück Campingausrüstung. Ab 2.790 Euro erhält man eine Lösung, die sich längst als Klassiker etabliert hat. Klar kann man sich mit etwas handwerklichem Geschick eine Campingbox auch selbst bauen und dadurch etwas Geld sparen, wer jedoch nicht die Geduld, das Talent oder die Zeit dafür hat, macht mit der Ququq KombiBox nichts falsch. Mehr Infos: www.ququq.info

 

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