> Fünf Sitzplätze und vier Schlafplätze auf kompaktem Raum

Antilope Van Flex 5 Millenium: Flexibler Campingbus mit üppiger Serienausstattung

19.08.2025
Bild & Text: Maike Leitholf

Unter der Woche Familienvan, am Wochenende ein Zuhause auf Rädern: Der Antilope Van Flex 5 in der Limited Edition „Millenium“ bietet fünf Sitz- und vier Schlafplätze, viel Serienausstattung und ein durchdachtes Raumkonzept für Alltag und Auszeit.

Sie sind schnell, wendig und jederzeit bereit für einen spontanen Sprint: Antilopen stehen für Tempo, Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit – Eigenschaften, die sie in der afrikanischen Savanne zum Überleben brauchen. Wer sich nach diesen Tieren benennt, weckt Erwartungen. Diese möchte der Antilope Van Flex 5 Millenium erfüllen – und zwar als alltagstauglicher Campingbus, der flexibel genug ist, um jede spontane Flucht aus dem Alltag zu ermöglichen.

Der Tisch ist nicht fest am Küchenmodul angeschlagen, sondern im ganzen Raum sowie draußen aufstellbar. Das schafft mehr Bewegungsfreiheit und Flexibilität. Dafür dauert der Aufbau etwas länger, da die Platte erst aus dem Kofferraum geholt werden muss.
Foto: Maike Leitholf

Mit dem Flex 5 Millenium bringt Antilope Van aus Frankreich eine Sonderedition ihres Flex 5-Campingbusses auf die Straße – anlässlich des tausendsten Antilope Vans aus der eigenen Produktion. 1.000 Fahrzeuge aus einer kleinen, 2021 gegründeten Manufaktur im bretonischen Coëtmieux – das spricht für sich. Seit Anfang dieses Jahres gibt es auch eine Niederlassung in Deutschland, genauer gesagt im rheinischen Erftstadt.

61.900 Euro kostet die Basisversion – inklusive Aufstelldach, Heckzelt, Outdoor-Möbeln, Fahrradträger, Solarpanel, Lithium-Batterie, Wechselrichter und mehr. Praktischerweise übrigens auch mit, wie ich auf dem recht verregneten Trip zu schätzen lernte – einem Regenschirm mit Antilope Van-Logo.

Wer mag, konfiguriert die Jubiläumsedition für einige Tausend Euro Aufpreis mit Metallic-Lackierung, Alufelgen oder Automatikgetriebe. Muss man aber nicht – denn serienmäßig ist bereits alles an Bord, was das Camperherz begehrt. Die Materialien für den Ausbau stammen überwiegend aus der Bretagne, wie etwa die Thermo-Vorhänge aus grauem, festem Faltenstoff. Auch das laminierte Pappelholz der Möbel kommt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region.

Der kompakte Camper auf kurzem Renault Trafic bietet fünf zugelassene Sitzplätze, darunter eine verschiebbare und komfortable Dreier-Sitzbank von Antilope Van mit zweimal Isofix, die mit wenig Kraftaufwand auf Bodenschienen durch den Innenraum gleitet. So entsteht vorn oder hinten ein großer Stauraum.

Wird die Sitzbank ganz nach vorn geschoben, ergibt sich ein großzügiger Heckstauraum von circa 135 Zentimetern Länge, 105 Zentimetern Breite bis zu den Radkästen und rund 130 Zentimetern Höhe. Vorn, bei ganz nach hinten geschobener Sitzbank, misst der Stauraum rund 130 mal 126 Zentimeter an der breitesten Stelle. Unter der Sitzbank findet auch ein Porta Potti seinen festen Platz.

Für ein bisschen Autarkie sorgt das Porta Potti, das genau unter die Sitzbank passt.
Foto: Maike Leitholf
Der aufstellbare Tisch misst 78 mal 45 Zentimeter, grade groß genug für vier Leute. Wird der Tisch nicht benötigt, kann die Platte innen an der Heckklappe ­befestigt werden.
Foto: Maike Leitholf

Sehr praktisch zum morgendlichen Zurechtmachen ist der ausziehbare Spiegelschrank im Heck. Zum Abbrausen gibt es hier auch eine Außendusche, die Wasser aus dem 65-Liter-Frischwassertank zieht. Wer das bei weniger schönem Wetter oder auf einem geeigneten Stellplatz lieber witterungsgeschützt beziehungsweise unbeobachtet macht, nutzt das praktische Heckzelt. Es erweitert den Wohnraum um einige Quadratmeter, was gerade bei längeren Aufenthalten ein Komfort-Plus ist.

Praktisches Mini-Bad zum Ausziehen: Der Spiegelschrank mit kleiner Ablagefläche gefällt uns. Auch an Handtuchhalter und ein Ablagenetz wurde gedacht.
Foto: Maike Leitholf

Zur Serienausstattung gehören auch fünf Campingstühle, ein draußen wie drinnen aufstellbarer Tisch, eine Markise sowie Fliegengitter für Schiebe- und Hecktür. Der Flex 5 Millenium verfügt über zahlreiche Staufächer, etwa unter der Sitzbank, sowie zusätzliche kleine und große Netze fürs Verstauen weiterer Gegenstände. Im Heck befindet sich ein kleines Staufach für die Gasflasche mit 2,75 Kilogramm Füllmenge.

Die Rücksitzbank einmal maximal nach hinten und nach vorn geschoben (rechts). Der entstehende Stauraum kann sich sehen lassen. Hinten rechts gibt es eine tiefe Ablage, wo zum Beispiel der Regenschirm Platz findet.
Foto: Maike Leitholf

Die kompakte Küche bietet eine Spüle (26 mal 26 mal 10 Zentimeter) mit hoch angesetztem Wasserhahn, einen Zwei-Flammen-Gaskocher und einen 42-Liter-Kompressorkühlschrank mit kleinem Eisfach. Auf den Herd passen Töpfe und Pfannen mit maximal 30 Zentimeter Durchmesser. Für zwei Töpfe nebeneinander wird es platztechnisch eng. Um morgens parallel Frühstückseier in einem kleinen Topf und daneben auf dem kleinen Brenner Espresso zu kochen, reicht der Platz aber aus.

Klappt man die schwarzen Glasabdeckungen von Kochstelle und Spüle herunter, entsteht eine Arbeitsfläche von rund 68 mal 30 Zentimetern. Ein Pluspunkt der Küche ist die seitlich sowie von oben zugängliche Besteckschublade, die sich somit unabhängig von der Position der Sitzbank öffnen lässt. Direkt unter dem Besteckkorb gibt es zudem Platz für ein paar Brettchen oder Teller.

Die Besteckschublade ist von oben sowie der Seite zugänglich. Ein großer Topf passt bequem auf den großen Brenner. Oder zwei sehr kleine nebeneinander.
Foto: Maike Leitholf

Die meisten Staufächer im Bus sind mit Rollos verschließbar, was die Zugänglichkeit erhöht. Der Beifahrersitz ist um 180 Grad drehbar, der Fahrersitz etwas weniger, da dann der Küchenblock anschließt. Um den Fahrersitz zu drehen, braucht es Fingerspitzengefühl – um Beschädigungen am Kunstlederbezug der Feststellbremse zu vermeiden, muss man beim Drehen den Stoff fest nach unten ziehen. Dafür ist der kleine Mülleimer rechts am Küchenmodul ein praktisches Detail im Alltag.

Vier LED-Spots leuchten Decke und Heckbereich aus, eine Schwanenhalsleuchte mit USB-Anschluss ergänzt das Lichtkonzept und sorgt für Leselicht am Abend. Sechs USB-C-Anschlüsse, zehn USB-A- sowie drei 12-Volt-Anschlüsse und drei 230-Volt-Steckdosen sorgen für Konnektivität. Das Touchpanel, über das sich Füllstände und Batteriedaten abrufen lassen, lässt sich auch bequem per App übers Smartphone steuern.

Die vier Schlafplätze sind schnell hergerichtet: Zwei unten auf der umgelegten Bank, auf der der mitgelieferte Topper (120 mal 190 Zentimeter) für eine ebene und komfortable Schlaffläche sorgt, zwei oben im Aufstelldach. Dort erwartet müde Camper zur Nachtruhe eine rund drei Zentimeter dicke Matratze auf Froli-Tellerfedern mit 190 mal 130 Zentimetern Liegefläche. So richtig weich und gemütlich liegt man hier allerdings nicht, wenn man weniger straffen Liegekomfort bevorzugt.

Eine neue, komfortablere Matratze fürs Aufstelldach ist laut Hersteller in Planung, denn Rückmeldungen der Kundschaft fließen bei Antilope Van direkt in die Modelle ein. Für die Testnacht wanderte der Topper kurzerhand mit nach oben ins Dach.

Nettes Extra: Der Zeltbalg lässt sich rundum öffnen, sodass man – gutes Wetter und einen optimalerweise mückenlosen Stellplatz vorausgesetzt – einen 360-Grad-Panoramablick im Bett liegend genießen kann. Aufrecht sitzen geht hier oben allerdings nicht, dafür ist die Dachhöhe zu niedrig. Tipp: Den Reißverschluss nur bis zur hinteren, rechten Ecke (zusätzlich mit Klett gesichert) öffnen, sonst wird der Versuch, den Zeltbalg angesichts einer bedrohlich schnell herannahenden Gewitterwolke zu schließen, zur sportlichen Herausforderung…

Mit geschlossenem Aufstelldach misst der Bus tiefgaragentaugliche zwei Meter in der Höhe. Dank 20 Millimeter Armaflex-Dämmung, isolierten Tanks und Radkästen und Standheizung ist er ganzjährig nutzbar. Der Flex 5 Millenium kommt als kompaktes, alltagstaugliches All-inclusive-Modell, das kaum Wünsche offenlässt.

Für knapp 62.000 Euro bekommt man hier einen voll ausgestatteten Campingbus, der direkt startklar ist – vom Regenschirm bis zum Fahrradträger.

Standort auf dem Caravan Salon 2025: Halle 7a / Stand A02

Technische Daten Antilope Van Flex 5 Millenium

Basisfahrzeug: Renault Trafic L1H1 Grand Confort, Vierzylinder-Turbodiesel mit AdBlue und SCR-Katalysator, Hubraum 1.997 ccm, Leistung 110 kW(150 PS). 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Euro 6e
Maße und Massen: (L x B x H) 508 x 195 x 200 cm,
Radstand: 310 cm. Masse im fahrbereiten Zustand: 2545 kg*,
zulässige Gesamtmasse: 3.000 kg
Aufbau: Stahlblechkarosserie mit Aufstelldach und Werksverglasung inklusive Schiebefenster im Wohnbereich. Isolierung Wände, Tanks, Radkästen: 20 mm Armaflex (EPE)
Betten: Klappbank 190 x 120 cm, Aufstelldach: 190 x 130 cm
Füllmengen: Frisch-/Abwasser: 65/35 l, Gas: 2,75 kg,
Kühlschrank 42 l, Diesel 80 l, AdBlue 20 l.
Serienausstattung: (Auszug) 100-Ah-Litium-Batterie, 200-W-Solarpanel, 700-W-Wechselrichter, Webasto Standheizung 2 kW mit Höhenkit, Klimaanlage, Außendusche, 8-Liter-Wasserboiler, drehbarer Fahrer- und Beifahrersitz, Outdoor-Möbel (fünf Stühle, ein Tisch), Thermomatten und Thermovorhänge, EASY LINK 8-Zoll-Display mit DAB+-Radio, Schiebetür rechts mit getöntem Schiebefenster, Seitenwand links mit getöntem Schiebefenster, Fliegengitter für Schiebe- und Hecktür, Rücksitzbank in der 2. Reihe mit drei Sitzplätzen und zweimal Isofix-System, Aufstelldach, Markise, abnehmbare Anhängekupplung mit schwenkbarem Fahrradträger, Antilope-Heckzelt, Topper, Full-LED-Schweinwerfer, Rückfahrkamera, Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Tempomat
Sonderausstattung: 150-PS-Motorisierung mit 9-Gang-Automatikgetriebe 2.000 €, Metallic-Lackierung Highland-Grau 1.500 € und 17-Zoll-Leichtmetall-
felgen 500 €
Testverbrauch: 7,8 l/100 km
Grundpreis: 61.900 €
Testwagen: 65.900 €

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