Wie auf Wolken schweben Camper im ausgebauten Fiat Ducato wahrlich nicht. Jedenfalls nicht mit dem Standard-Fahrwerk, mit dem der Ducato und seine Derivate ab Werk ausgestattet sind.
Als verlässlicher Transporter und Paketlaster konzipiert, ist das Fahrwerk zwar tragfähig, aber auch hart, und auch die standardmäßigen Transporterreifen sind unkomfortabel. Und so spüren Camper jedes Schlagloch, jede kleine Bodenwelle und jede kurze Schotterpiste sofort unangenehm im Kreuz. Obendrein neigt der Ducato in Kurven oder bei Seitenwind zu ausgeprägtem Wanken.
Wer häufiger abseits perfekt asphaltierter Autobahnen unterwegs ist, sollte seinem Ducato, dem Ausbau und auch sich selbst etwas mehr Komfort gönnen. Denn, ein weiterer Punkt, der dafür spricht: Mit zunehmendem Komfort steigt in der Regel auch die Fahrsicherheit. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt.
Vergleich zu Konkurrenzmodellen mit Gfk-Federn
Während Sprinter und Crafter seit Jahren mit serienmäßigen Gfk-Querblattfedern an der Vorderachse vom Band rollen und neuerdings sogar der Ford Transit mit Gfk-Blattfedern im Heck ausgestattet ist, sind lediglich der Ducato und seine baugleichen Kollegen Peugeot Boxer, Opel Movano und Citroën Jumper mit schweren Stahlfedern unterwegs.
Nachrüstung: Gfk-Blattfedern von ORC Exklusiv
Hier kommen die Mubea-Gfk-Blattfedern ins Spiel, die ORC Exklusiv seinen Kunden zur Umrüstung im Heck anbietet. CamperVans hat sie in Ausgabe 3/2025 in der Technik-Ecke bereits kurz vorgestellt – und deren Einbau durch den Fachmann gelingt völlig komplikationslos.
Die Vorteile: besserer Fahrkomfort, sprechen feiner an, federn insgesamt harmonischer, Federweg bleibt auch bei hoher Beladung erhalten, da das Fahrzeug am Heck nicht so weit einsinkt, weil die Feder es oben hält.
Nicht zu verachten: Durch die Umrüstung der Blattfedern im Heck schrumpft das Gewicht von rund 33 auf 15,6 Kilogramm, was einer Gewichtsersparnis von über 50 Prozent entspricht.
Wer sich nun daran stört, dass sein Fahrzeug durch den zusätzlichen Federweg im Heck etwas schräg steht, kann dies durch den Einbau einer verlängerten Feder an der Vorderachse korrigieren. Diese gibt es nicht nur von ORC, auch Goldschmitt oder Linnepe führen passende längere Federn in ihrem Programm.
Der Preis für die Mubea-Gfk-Blattfedern liegt bei rund 1.000 Euro inklusive TÜV-Gutachten, die überschaubaren Kosten für den Einbau kommen noch dazu.
Gfk-Blattfedern und Zusatzluftfeder von Goldschmitt
Gfk-Blattfedern für den Ducato bietet außerdem auch Goldschmitt an – die Fahrwerksexperten aus Höpfingen kombinieren diese jedoch mit einer 8-Zoll-Zusatzluftfeder an der Hinterachse.
Die Gfk-Blattfeder soll hier vor allem verhindern, dass die Federverstärkung bei leichten Fahrzeugen mit überdimensionierter Serienfederung ein noch härteres, unkomfortableres Fahrgefühl bewirkt. Die Kombination aus Zusatzluftfeder mit einer Gfk-Blattfeder soll so die Vorteile einer weichen und komfortablen Federrate mit einer individuellen Heben- und Senken-Funktion vereinen.
Pro-Shock: Federbeine für die Vorderachse
Wer sich vor allem der Optimierung der Ducato-Vorderachse widmet oder gleich beides in Angriff nehmen möchte, findet bei Linnepe ein neu entwickeltes Federbein. Der sogenannte Pro-Shock ist eine neue Stoßdämpfer-Feder-Kombination, die das Unternehmen – in Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Bilstein – speziell für die Vorderachse von Campervans auf Basis des Fiat Ducato (und baugleiche Eurochassis) entwickelt hat. Sie zielt darauf ab, das Fahrverhalten und den Komfort, insbesondere bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen und Beladungszuständen, mit geringem Nachrüstungsaufwand deutlich zu verbessern. So sorgt die perfekt aufeinander abgestimmte Kombination aus Stoßdämpfer und Feder für eine verbesserte Stabilität und Kontrolle, vor allem in Kurven und bei plötzlichen Richtungswechseln, obendrein minimiert die Pro-Shock-Technik Stöße und Vibrationen.
Durch unterschiedliche Kennlinien der Zug- und Druckstufe passt sich der Pro-Shock an Fahrbedingungen an – egal, ob das Fahrzeug voll oder nur minimal beladen ist. Weiterer Pluspunkt ist der geringe Einbauaufwand: Fachwerkstätten tauschen das komplett mit Domlager, Staubschutzmanschette und Anschlagpuffer vormontierte Federbein ohne den Einsatz von Federspannern schnell und unkompliziert aus. Der Satz mit zwei Pro-Shock-Federbeinen kostet 1.499 Euro.
Durch unterschiedliche Kennlinien der Zug- und Druckstufe passt sich der Pro-Shock an Fahrbedingungen an – egal, ob das Fahrzeug voll oder nur minimal beladen ist. Weiterer Pluspunkt ist der geringe Einbauaufwand: Fachwerkstätten tauschen das komplett mit Domlager, Staubschutzmanschette und Anschlagpuffer vormontierte Federbein ohne den Einsatz von Federspannern schnell und unkompliziert aus. Der Satz mit zwei Pro-Shock-Federbeinen kostet 1.499 Euro.
Route-Comfort-Serie von Goldschmitt
Auch bei Goldschmitt finden Interessenten in der Route-Comfort-Serie spezielle Federbeine für Ducato und baugleiche Fahrzeuge. Durch eine innovative Dämpfkraftregulierung in Kombination mit speziellen Schraubenfedern sorgen sie für einen enormen Komfortgewinn an der Vorderachse.
Je nach Situation und Fahrbahnbeschaffenheit wird die Dämpfkraft automatisch reguliert und angepasst. Bei kleinen Anregungen erfolgt eine Absenkung der Dämpfkraft für mehr Abrollkomfort, bei intensiven Aufbaubewegungen sorgt eine straffere Abstimmung für eine höhere Fahrstabilität.
Umrüstung auf 18-Zoll-Räder
Wer einen längeren Federweg, mehr Volumen und ein elastisches Fahrwerk wünscht, kommt nicht umhin, genau dort etwas zu verändern. Sei es durch den Einbau von Gfk-Blattfedern, neuen Federbeinen an der Vorderachse oder Zusatz-(Luft-)Federn. Doch auch bei den Rädern – Felgen und Reifen – lässt sich ansetzen. Standardmäßig sind Kastenwagen mit 16-Zoll-Transporterreifen ausgestattet – selbst Gullydeckel, Frostaufbrüche auf der Straße oder eine raue Asphaltoberfläche sind in Kombination mit dem harten Fahrwerk im Cockpit deutlich zu spüren.
Wer auf 18-Zoll-Räder umrüstet, ist diese feinen Mikroschwingungen los. Die größeren Reifen sind weicher, haben eine breitere Auflagefläche, eine geringere Einpresstiefe und somit eine etwas breitere Spur und lassen sich zudem in brenzligen Situationen mit deutlich reduziertem Reifendruck fahren. In Summe stellen 18-Zoll-Räder das Reisemobil vom Grundsetup also etwas souveräner auf die Straße: Die Wankneigung und Seitenwindanfälligkeit wird reduziert, die Spurtreue erhöht.